KOTR
|
Es kommen bei dem Thema ein paar Dinge beisammen. Das erste ist, daß Motorsport, oberhalb der Nachwuchsklassen für mich tatsächlich immer aus diesem Dreiklang Auto - Fahrer - Taktik geprägt war, und es für mich immer normal war, daß ein Auto, Team oder Fahrer, oder die Kombi der Drei, auch mal eine Zeitlang komplett überlegen sein konnte. Dann konnte man als Konkurrenz resignieren, oder versuchen, es besser zu machen. Auch das gehört zum Sport immer mit dazu. Das Jammern nach jeder Veranstaltung, daß die BoP nicht gepasst hätte, hat für mich rein gar nichts damit zu tun. Auf der anderen Seite find ich es zweifelhaft, was teilweise geschieht, denn es hilft Herstellern, in der Basis völlig ungeeignete Modelle wettbewerbsfähig zu machen, was zwar überhaupt erst mal die Möglichkeit eines Kundensportprogramms eröffnet. Und damit den Veranstaltern und Sportbehörden zu einem gehörigen Geschäft, weil wenn man dabei sein will, darf man erst einen dicken Batzen Geld für die Homologation auf den Tisch blättern, und wenn man dann irgendwo konkret mitfahren will, nochmal nen Batzen für den Marketingpool. In Erweiterung nutzt es irgendwann noch den Herstellern, die ein gut funktionierendes Kundensportprogramm haben, weil die Kunden für ihre Ersatzversorgung komplett gebunden sind. Man kann natürlich versuchen, mit einem vollkommen ungeeigneten Basisfahrzeug Motorsport zu betreiben, aber dann stellt sich Dann sollte man sich eher eine passende Kategorie dafür suchen, eine geeignete Basis verwenden, oder es bleiben lassen, aber wenn sich jemand darüber beschwert, daß jemand mit seinem riesigen Koffer im Nachteil ist, weil er net um die Ecken kommt, und deswegen die anderen bitte etwas langsamer gemacht werden sollen, ist das lächerlich.
Dazu kommt, daß diese Austarierung bis ins Letzte dazu führt, daß die Rennen der einzelnen Teilnehmer nicht mehr ihren eigenen Rhytmus gehen können, sondern dauernd irgendwo mit anderen aufeinanderhängt, welche dem eigenen Rennen im Weg stehen, aber die Unterschiede sind zu gering zum Vorbeifahren, also muß man sich seinen Weg mit Gewalt suchen, was auch schon mal mit einem Unfall und dem einhergehenden Safetycar endet, was dann ja auch immer wieder für Unmut sorgt. Und ich denk mir auch, daß ich nicht 5 1/2, 11 1/2 oder 23 1/2h Rennen verfolgen muß, um dann nach der letzten Safetycarphase ein komplett auf null zurückgesetztes Rennen mit anschließendem Sprintrennen zu sehen (eher ein IMSA-Thema, wobei die sich dankenswerterweise da mittlerweile auch was zurücknehmen). Ist vielleicht interessant für Sprintrennen bis 90 Minuten, aber Langstreckenrennen haben für mich auch immer was mit dem sorgfältigen Umgang mit den vorhandenen Ressourchen zu tun, was beinhaltet, daß Teams auch schon mal auf komplett anderen Taktiken und Rhytmen unterwegs sind.
|