Martin-GTS schrieb am 13.05.21 um 16:42:52:Ich habe gerade nen interessanten Bericht gefunden über alternative Antriebe.
Auch hier zeigt es mal wieder dass die Grossen den Markt diktieren.
und - wie träge unsere Politiker sind.
....
Danke erst mal für den interessanten Beitrag!
Mir fehlen in dem Artikel allerdings ein paar wichtige Fakten (sorry vielleicht habe ich sie übersehen) :
Wie hoch ist die "Well to Wheel"-Bilanz bei dem postulierten Verfahren von "klimaneutral" erzeugten Methanol?
Salopp & bösartig übersetzt

: Wenn ich sagen wir mal ein Kohlekraftwerk brauche um 10000. Elektroautos 1000km fahren zu lassen - wieviele Kohlekraftwerke brauche ich um das Methanol zu erzeugen um 10000 Methanol-Brennstoffzellen-Wagen 1000km weit zu bringen?
Oder um den Gedanken der Klima-Neutralität aufzugreifen: Wieviele Hektar landwirtschaftliche Fläche werden verbraucht um 1000 Methanol-Brennstoffzellen-Autos 1000km weit zu bringen und wieviel Fläche an Solarzellen (die nicht zwingenderweise auf landwirtschaftlichen Flächen stehen müssten) steht dem für die selbe ebenfalls klimaneutral erbrachte Leistung an Elektromobilität gegenüber?
Die Zahlen die mir in diesem Zusammenhang bisher untergekommen sind gelinde gesagt ernüchternd . Der Well to Wheel-Faktor von Wasserstoff zu E-Mobilität ist etwa 2-2,5 - das heisst du braucht mehr als die doppelte Menge an Kohle/Atom/Solar- oder Windkraftwerken um den Wasserstoff für die selbe Mobilitätsleistung zu erzeugen - und du kannst bei getankten Kraftstoffen deinen Energieträger nicht autark selber erzeugen sondern bist wieder auf die Energiemultis angewiesen - für mich der einzige Grund warum die Wirtschaft eine Wasserstoffinfrastruktur so vehement von der Politik einfordert und lobbyiert.
Bei Biokraftstoffen sieht es bezüglich der zusätzlich hinzukommenden ILUC-Problematik noch ernüchternder aus: Zahlen die mir vor 10 Jahren untergekommen sind besagen das auf einem qm Rapsfeld Biodiesel für eine etwa 3km-Fahrt in einem Jahr gewonnen werden kann.
Hausaufgabe: Wir haben 40 Mio Verbrenner-Kraftfahrzeuge in D. Jedes fährt im Schnitt etwa 10.000 km und sie verbrauchen im Schnitt sagen wir mal 7l/100km.
(Eine Modellrechnung - Da ist jetzt alles eingerechnet und gemittelt; vom Mofa bis zum Leopard 2 der BW)
Wieviel Fläche müssten wir in D bepflanzen um das alles auf Biosprit umzustellen? Ich habs mal ausgerechnet - mal sehen ob ihr auf den selben Wert kommt

Zum Vergleich: 1 qm Solarzellen erzeugt bei den herrschenden Bedingungen in Deutschland in einem Jahr Strom für 300km Fahrt (Angaben sind 10 Jahre alt - die Zellen sind mittlerweile effizienter) - das ist grob um den Faktor 100 effizienter! Und dafür musst du kein Land versiegeln solange es ungenutzte Industriehallen-Dachflächen gibt.
Solche Vergleichswerte gehören in einen jeden seriösen Artikel über solche Energieformen rein - fehlen die dann ist der nicht anderes als reine Lobbyarbeit.