leverkusenER78
GT-Pilot
 
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Leverkusen
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Vorab, ich habe die Karriere von Daniel Abt nicht wirklich verfolgt, bin weder Fan noch habe ich etwas gegen ihn. Daher steht er für mich einfach nur stellvertretend für einen Rennfahrer von Vielen, ohne besonderen Bezug. Zu wirklich medialer Aufmerksamkeit hat er es in den letzten Tagen durch einen missglückten „Scherz“ gebracht, der ihm – stand heute – seine Karriere gekostet hat. Ich habe mir sein Entschuldigungs-Video angesehen, ja ich habe es bis zum Ende durchgehalten und bin ehrlich gesagt etwas geschockt. Geschockt darüber wie wenig ein Rennfahrer mit Werksvertrag offensichtlich von seinem Job versteht, geschockt das man sich selber Influencer und Youtuber nennen kann, ohne offensichtlich auch nur mal im Ansatz die äußere Schicht durchdrungen zu haben um zu verstehen wie das funktioniert, dieses Influencing und Youtubing. Sicher, damals war alles besser. Kein Corona, keine Computerspiele, keine Sozialen Medien. Da konnte man es sich als Rennfahrer noch leisten morgens besoffen aus dem Nachtclub zu stolpern, ne Kippe im Mundwinkel und ab ins Rennauto. Außer lustigen Stammtisch-Anekdoten und im schlimmsten Fall ein unscharfes Paparazzi-Foto um das man jede erdenkliche Geschichte konstruieren konnte, waren die Auswirkungen solcher Eskapaden eher übersichtlich. Heute ist es anders, es gibt von Allem und Jedem Fotos, Videos und Live-Streams. Das Leben findet auch abseits der Rennveranstaltungen viel in der Öffentlichkeit statt. Damit dies nicht ganz unentgeltlich ist, lässt sich das über Soziale Medien sehr gut ausschlachten. Da machen unsere Rennfahrer-Stars natürlich gerne mit …bis man einen Fehler macht und es unangenehm wird. Kommen wir zurück zum konkreten Fall: Daniel Abt hat, angeblich weil er es für eine witzige Idee hielt, einen Profi-Simracer unter seinem Namen bei einem offiziellen virtuellen Formula E Rennen fahren lassen. Es ist leider aufgefallen, was ihn erst eine 10000€-Spende und später den Job gekostet hat. Wie immer, wenn man einen Fehler gemacht hat, wird es später als schief gegangenen Scherz dargestellt. Sorry Daniel, aber als Weksfahrer, Influencer und Youtuber…hast Du Dir mal Gedanken gemacht woher das Geld kommt und warum? Richtig, es stehen Firmen dahinter die das finanzieren. Das machen die nicht weil die zu viel Geld haben sondern weil die sich etwas davon erhoffen, nämlich das generieren eines gewissen Images. Audi investiert die Kohle weil es zum aktuellen e.Tron-Image passt … deshalb hast, sorry hattest, Du einen Job. Nein, die machen das nicht, weil DU so viel Spass am Lenkrad drehen hast und nen netter Junge bist. Die rechen das durch, Kosten/Nutzen und so. Da dies etwas schwierig zu validieren ist, versuchen die einen imaginären Wert für ihr Image und Außenwirkung zu beziffern und das prägen ganz entscheidend die Fahrer durch ihr Handeln auf und neben der Strecke, real wie auch virtuell. Das sollte jedem nach dem Bubba Wallace Vorfall klargeworden sein.
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