Norbert_Calenborn
GT-Pilot
 
Offline
Muffensausen vor Zuffenhausen?
Beiträge: 430
Linz am Rhein
|
Nun, zu den beiden letztgenannten Herstellern, die wünschenswerterweise gerne in den höchsten Kategorien des Sportwagen-Langstreckensports wieder gesehen würden: Jaguar und Porsche.
Das Jaguar am Hungertuch nagt, wäre mir neu. Deren F1-Engagement ist sicherlich nicht aus der Portokasse zu finanzieren. Insofern sollte man die Mietzekatzen-Dompteure von der grünen Insel ruhig in einem Atemzug mit den Kölner-Sushi-Fabrikanten, den französischen Croissant-Verbiegern in Benetton-Kluft oder auch den gescheiterten bajuwarischen Reglementsbrechern nennen.
Wer mich aus anderen Foren kennt, der weiß nur zu gut, das mein Herz untrennbar mit Porsche verbunden ist, aber deren motorsportliches Engagement der letzten Jahre auch mich zur Weißglut bringt. Völlig richtigerweise wurde hier bereits erwähnt, das es wohl kaum an den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln scheitern dürfte, ein erfolgversprechendes Motorsport-Konzept im Rahmen der höchstmöglichen Sportwagen-Kategorien auf die Beine zu stellen. Ebenso richtig, war es zu erwähnen, wie wohl die Fraktion um Wendelin Wiedeking die "Kosten-Nutzen-Rechnung" betrachtet. Herr Wiedeking ist ein Spitzen-Manager, der wohl auch den marodesten Tante-Emma-Laden zu einem florierenden Marktführer umbastelt. Aber ein "Racer" wie seine Vorgänger war er noch nie und wird es wohl auch nie werden. Traurig, fast schon schändlich für eine Traditionsmarke, die soviele Rekorde aufgestellt hat und deren gesamtheitliches Image und damit auch der Erfolg beim Verkauf der Strassenfahrzeuge einzig und allein auf die ruhmreichen Rennerfolgen rund um den Globus zurückzuführen sind. Ob von diesem Glanz vergangener Tage noch etwas übrig sein wird, wenn Herr Wiedeking seinen Schreibtisch räumt darf durchaus angezweifelt werden.
Und noch eines darf man keineswegs vergessen: Die Gelder wären wohl vorhanden, doch ob das personelle Know-How noch in Zuffenhausen/Weissach zu finden ist muss doch stark angezweifelt werden. Die Zeiten eines Ferdinand Piech, Helmut Bott etc. (906, 907, 910, 908, 917...) sind ebenso vorbei wie die Zeiten wo Norbert Singer, Valentin Schäfer, Hans Mezger etc. (u.a. 935, 936, 956, 962...) das Zepter in der Rennsport-Abteilung schwingen durften. Viele der absoluten Fachkräfte gingen nach dem GT1-Gastspiel entweder in die Rente, wurden Porsche-Museumsleiter oder wanderten in die F1, zu Joest (und damit in die "Fänge" von Audi) oder anderen Teams ab, da man unter Wiedekings Federführung offenbar keinen Bedarf mehr an ihrem Know-How hatte. Für solch außergewöhnliche Techniker und Ingenieure, die der Kaderschmiede von Porsche entsprangen, ist die Entwicklung von siegfähigen Gt3-Fahrzeugen zwar keine "Beleidigung", aber eine Unterforderung höchsten Grades.
Wer weiß, vielleicht hat man dies ja mittlerweile auch bei Porsche erkannt und schiebt deshalb Jahr für Jahr einen neuen Grund vor, um sich nicht die Blösse geben zu müssen......
Norbert Calenborn
Edit: @Maxi.....sieben Siege in Folge mit deutscher Beteiligung stellt allerhöchstens eine teilweise Wiederholung einer Siegesserie dar. In den Jahren 1981-1987 siegten ausnahmslos Porsche-Fabrikate an der Sarthé! Nur mal so nebenbei....
|