KOTR
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Naja, Brennstoffzelle ist zwar etwas effizienter als ein H2-Verbrenner, aber am Ende ist die Bilanz auch eher fragwürdig. Eine Menge Sand, den man uns in die Augen streut, um weiter das Narrativ aufrecht zu erhalten, der technische Fortschritt könnte all unsere Probleme lösen. Nur soll H2 neben dem PKW auch noch den LKW-Verkehr revolutionieren, die Seefracht nachhaltig und vor allem den Flugverkehr "grün" machen (auch so ne Geschichte, wo ein Haufen BS erzählt und liebend gerne geglaubt wird), und heizen wollen wir auch noch alle damit. H2 hat zugegebenermaßen den Charme, Spitzen in der Stromproduktion abfangen zu können, aber die Bilanz bleibt dennoch ziemlich ... fragwürdig. Was man von der Energie, die in die H2-Gewinnung gesteckt wird, zurückgewinnt, ist, das ist schon nicht sehr viel. Die Preise für Brennstoffzellen sind materialbedingt abartig. Ob Lösungen zu verbraucherfreundlicheren Preisen einen aktzeptablen Wirkungsgrad erreichen, wird Gegenstand der Forschung werden. Dazu braucht es noch einen komplett neuen Ansatz für ein Wasserstoffnetz. Momentan gehts, weil es kaum Fahrzeuge gibt, aber mit der aktuell verwendeten Technik macht die H2-Tanke nach weniger als 10 Autos Feierabend, weil sie selber erst mal nachtanken muß. Nur tun wir uns schon mit ner Ladeinfrastruktur schwer, die auf einer bereits bestehenden Energieinfrastruktur aufsetzt. Erinnert so ein bisschen an das Zukunftsversprechen der 50er, daß wir bald alle mit atomgetriebenen Autos fliegen werden. BEV werden zwar auch nicht die endgültige Lösung aller Mobilitätsprobleme darstellen, aber unter Berücksichtigung der verschiedenen Faktoren wirds m.E. für die Mehrheit der Verbraucher eher in Frage kommen als andere Lösungen, die uns für eine mögliche ferne Zukunft versprochen werden.
Das Thema, das keiner anspricht, keiner wagt, anzusprechen, wie man grundsätzlich vom exzessiven Verbrauch wegkommt. Das stellt das Selbstverständnis unserer Gesellschaft infrage, und ist eines, mit dem man nur verliert.
Zuletzt, persönlich hatte ich in den letzten Wochen, während mein eigenes Fahrzeug in der Werkstatt war, zuletzt häufiger mal einen Renault Zoe übers Carsharing gemietet, in mehrfacher Hinsicht eine recht angenehme, positive Erfahrung. Mein persönlicher Kampf mit den Ladestationen hatte eher damit zu tun, daß ich nicht so recht verstand, welcher Transponder jetzt wieder die blöde Säule entsperrt...
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