Andy
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Was haben Oesterreich, Belgien und Spanien gemeinsam?
Keine funktionierende nationale GT-Serie.
Und der Rest Europas steht - mit Ausnahme Deutschlands und Grossbritanniens - auch nicht viel besser da.
In Italien krebst man mit einem guten Dutzen Autos herum, und selbst in Frankreich hat man mittlerweile Schwierigkeiten 20 Autos im FFSA-GT-Starterfeld zusammenzukriegen. In Holland waere man schon froh, wenn das Startfeld der Dutch GT4 noch zweistellig waere.
Kurz gesagt, bei der GT3-Rennerei liegt so einiges im Argen - und wenn man sich zum einen die Fahrzeugpreise und zum anderen die aktuelle wirtschaftliche Lage in weiten Teilen Europas anschaut, dann ist das nicht eben verwunderlich.
Diverse Versuche mit weniger aufwaendigen GT-Fahrzeugen (Cup-Klasse, GT4) fuehrten bislang zu eher durchwachsenen Ergebnissen und so stellt sich mir die Frage, ob es nicht Zeit fuer einen radikalen Wandel im Bereich der nationalen Sportwagen-Rennerei ist.
Wie waere es denn, eine nationale Top-Serie mit CN-Autos aufzuziehen? Als eine der wenigen Fahrzeugklassen boomen die kleinen Prototypen im Moment, nicht umsonst sind mit Oreca und Tatuus gerade zwei groessere Firmen dabei, den etablierten Normas, Junos und Wolfs Konkurrenz zu machen.
Die Autos sind schnell und - nach dem was man so hoert - sehr spassig zu fahren und die Kosten sind auf 95.000 Euro pro Chassis gedeckelt - ein Bruchteil des Neupreises eines Audi R8LMS oder BMW Z4 GT3.
Die grosse Herausforderung ist es, eine CN-Serie dem Fan schmackhaft zu machen - einen R8 oder Z4 kennt jeder, man kann die Dinger auf der Playstation fahren, und viele Kids haben diese Autos als Poster in ihrem Zummer haengen.
Bei den CN gibt es zwar viele verschiedene Chassis-Hersteller, aber de facto nur einen Motor, den Honda. Wenn man eine nationale Top-Serie (sagen wir mal einen Belcar-Ersatz) mit Prototypen aufziehen wollte, muesste sich das aendern. Zum einen um den Fans einen leichteren Zugang zu der ganzen Sache zu ermoeglichen und dann zum anderen auch den Importeuren (wie z.B. dem Belgian Audi Club um beim Beispiel zu bleiben) ein Engagement zu ermoeglichen und so auch Moeglichkeiten zu gewinnen, die Serie zu popularisieren.
Gluecklicherweise kann man in den CNs eine breite Palette von Motoren verbauen - um das ganze aber nicht als BoP-Schlacht a la GT3 ausarten zu lassen, waere es vielleicht sinnvoll, sich auf eine Motoren-Formel zu beschraenken.
Mein Vorschlag waeren die aktuellen Motoren aus der BTCC, deren neues NGTC-Reglement ist zwar bei weitem nicht unumstritten, fuer das 2-Liter-Turbo-Motoren-Reglement ernten die Organisatoren um Allan Gow aber fast uneingeschraenkte Zustimmung. Die Wartungskosten sind deutlich niedriger als z.B. bei S2000 oder Formel 3 Motoren und es gibt eine grosse Auswahl an werksunterstuetzten oder privatiers-entwickelten Motoren:
Toyota (Toyota UK) Volkswagen/Audi/Skoda (Lehmann) Honda (Neil Brown mit Werksunterstuetzung) Ford (Mountune) BMW (Neil Brown) GM (Swindon)
[TBC]
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