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Le Mans in der Steinzeit (Gelesen: 2631 mal)
KasiFantasi
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Le Mans in der Steinzeit
03.10.05 um 22:21:37
 
'n Abend!

Mal eine Frage an die Regelkundigen:
Die 24 h von Le Mans waren ursprünglich, nun ja, ein Rennen für "Tourenwagen". Da durften nur Viersitzer antreten, d. h.: in der kleinen Klasse bis 1,1 l waren auch Zweisitzer erlaubt.
Dann kamen noch so lustige Regeln dazu, dass die offenen Wagen bei einem Boxenstopp das Verdeck schließen mussten (ja, ja, ich meine die wirklich allerersten Rennen), um geschlossen um den Kurs zu heizen, der damals auch noch bis an den Stadtrand von Le Mans führte.
Meine Frage: Wann wurde das Reglement geändert? Und hat jemand eine Textfassung? Wenn's keine französische wäre, wäre das sehr schön.
Die Änderung muss wohl 1936/37 erfolgt sein. Die Alfas Anfang der 30er waren noch Viersitzer (daher: Tipo Le Mans - die Zweisitzer waren MM und Monza, tolle Wagen übrigens), der Lagonda von 1935 war auch ein Schiff, die Bugattis, die 1937 und 1939 gewannen, waren bereits Zweisitzer, auch der Alfa 8 C 2900 B, die Lago-Talbots und Delahayes, der Lagonda V 12, der BMW 328 usf.
Wie kam es zu diesem neuen Reglement?

Für die Recherchebemühungen schon jetzt vielen Dank und tschüssikowski

Kasi
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Markus
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #1 - 03.10.05 um 23:52:35
 
Hmmm.... das Reglement habe ich nicht. Ich habe auch nur einen kurzen Blick in Brian Laban "LeMans 24hours" geworfen. Nachdem 1936 kein Rennen stattgefunden hat, scheint 1937 das Jahr gewesen zu sein, in welchem man zu Sport Cars rules wechselte.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt: Dies führte zu einem Erstarken der französsichen Teilnehmer gegenüber den Briten  Zwinkernd
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KasiFantasi
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #2 - 04.10.05 um 22:18:27
 
Ich seh grade, dass der GP de L'ACF am 28.6.1936 in Montlhéry nur für Sportwagen ausgetragen wurde.
Ich kann mich erinnern, dass das geschah, weil's einigen Leuten ziemlich öde wurde, dass die Roten und vor allem natürlich die Blauen immer hinter den Silbernen herfuhren.
Kann das damit in Zusammenhang stehen?
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Markus
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #3 - 04.10.05 um 22:26:23
 
Brian Laban schildert es so, dass man in Frankreich gerne wieder BLAU sehen wollte und mit den Sportwagen Regeln war dies wohl "plötzlich" der Fall...
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cybersdorf
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #4 - 05.10.05 um 01:18:56
 
Frankreich ist kein Einzelfall: die deutschen GPs der Anfangszeit waren auch für Sportwagen, weil bis zur Subvention durch Herrn H. die Firmen keine passenden Autos gehabt haben.
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Fred G. Eger
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #5 - 05.10.05 um 10:02:53
 
Ich dachte immer, Herr H. hat nur einige Wenige bevorzugt, weswegen viele Andere den Laden dicht machen mussten - oder vorgegebene Produkte produzieren mussten.
Aber das ist ein anderes Thema.

Hat man nicht in allen Ländern zu der Zeit an den Regeln "geschraubt"? (Ich erinnere mich z.B. an einen vollverkleideten Wagen aus Untertürkheim der bei den Monoposto mitfahren durfte.)

Das war teilweise sicherlich auch politisch bedingt. Aber war es nicht auch ein "Umbruch" im Angebot der Firmen? Das Auto an sich verliess ja ab den 20er auch ein wenig die ausschliesslich elitäre Klasse. Der Markt änderte sich, somit auch die hergestellten Produkte.



Was wollte ich nochmal sagen?  unentschlossen
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cybersdorf
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #6 - 05.10.05 um 10:21:04
 
[quote author=FGE  link=1128370897/0#5 date=1128499373]Hat man nicht in allen Ländern zu der Zeit an den Regeln "geschraubt"? (Ich erinnere mich z.B. an einen vollverkleideten Wagen aus Untertürkheim der bei den Monoposto mitfahren durfte.) [/quote]
...aber chancenlos war. Wenn die nationale Föderation es sich so richten konnte, hat sie das gemacht. Und ab 1934 war mit GP-Autos gegen AU und Merc nix mehr zu wollen. Also waren ein Ausweg die Sportwagen, ein anderer die Voiturettes.
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KasiFantasi
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #7 - 07.10.05 um 22:13:30
 
Ich sitze jetzt hier vor einem Artikel von "Light Car", Juni 1937, zitiert nach A. D. Clausager, und so richtig steht da auch nix drin. Ich versuche mich mal an einer Übersetzung:
Wie bereits angezeigt wurde, ist das Rennen zugelassen für Sportwagen (sports cars), sie müssen Standardmodelle aus dem Katalog sein (must be standard catalogued models). Der Aufbau musste kein Standard sein, aber mit den spezifierten Dimensionen übereinstimmen. Mechanische Modifikationen waren erlaubt, aber nur zugelassener Sprit durfte benutzt werden.
Dann kommt das übliche, dass nämlich Ersatzteile und Werkzeug im Auto mitgeführt werden müssen - ja, ja, das war damals so. Die Mitnahme eines Ersatzreifens + Wagenheber war aber nicht mehr vorgeschrieben. Nachtanken war nach frühestens 24 Runden erlaubt (ca. 200 Meilen).
1937/38/39 siegte nur blau. Die Konkurrenz war mau: 1937 zwei Alfas, 1938 einer (den hat Cy schon mal als Bilderrätsel vorgestellt, toller Wagen, führte lang, fiel dann aus), 1939 sahen die beiden Lagondas verdammt gut aus, Platz 3 und 4 - das war's dann aber schon.
Das sollte 1949 wohl so weitergehen. Ging aber nicht. Laut lachend Laut lachend
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« Zuletzt geändert: 07.10.05 um 22:15:27 von N/V »  
 
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KasiFantasi
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #8 - 04.12.05 um 22:53:57
 
Lese grade Anthony Pritchard: Sports Racing Cars. Na ja, einige Fehler sind da drin, z. B., dass LM 1938 abgesagt worden wäre...
Zur Reglementsfrage: Ab dem 1.7.1936 wurden die GP in Frankreich für Sportwagen ausgeschrieben - aus den o. g. Gründen ("mehr blau", die französischen Hersteller hatten sich aus dem Sport zurückgezogen).
Voraussetzung für dei Homologation war: Bau von 20 Fahrzeuge in der 1. Jahreshälffte 1936, kein Kompressor, 2 Sitze.
Bugatti verstiße mit seinem 57 Tank gleich nachhaltig gegen das Reglement, die anderen Marken auch. Trotzdem gab es tolle Rennen.
Wahrscheinlich sollten diese Wagen dann auch in LM startberechtigt sein, obwohl es da wohl kein Kompressor-Verbot gegeben hat - siehe der Alfa Romeo 8 C 2900 B oder der 1939er Bugatti Tank.
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« Zuletzt geändert: 04.12.05 um 22:54:45 von N/V »  
 
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Markus
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #9 - 04.12.05 um 23:03:26
 
.... und da meckern die Leute heute über einen MC12 .... Maserati beruft sich bestimmt auf Gewohnheitsrecht  Cool
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KasiFantasi
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Re: Le Mans in der Steinzeit
Antwort #10 - 04.12.05 um 23:13:12
 
Außerdem schreibt Pritchard (was ich bisher noch nicht wusste), dass 1954 beim letzten und völlig vergurkten Boxenstopp viel zu viele Mechaniker am siegreichen Ferrari 375 plus rumgewerkelt haben.
Jaguar hat aber nicht protestiert.
Ja. So waren die Zeiten damals. Sag das mal der Maserati-Truppe.
Vielleicht haben die Jags aber auch gedacht: Wenn da immer mehr Leute rumschrauben, kann nur mehr kaputt gehen. Laut lachend
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