Andy schrieb am 22.01.20 um 20:25:00:...
Das Grundproblem ist ein anderes: Daytona (und vor der ALMS auch Sebring) war jahrzehntelang eigentlich ein Amateur-Rennen mit einer dünnen Decke von Profi-Teams und -Fahrern. Anders gesagt: in den kleinen Klassen gingen durchaus Teams an den Start, die aus vier etwas besser betuchten Kumpels bestanden, die mit einem fünf Jahre alten Auto auf einem offenen Anhänger angerückt sind. Und das Beste war: auf Grund der bescheidenen Zuverlässigkeit der Autos hatten die sogar Chance auf eine ordentliche Platzierung, wenn ihnen mal zufällig nix passiert ist.
Mittlerweile ist die kleinste Klasse die GT3 und wenn du nicht mit zwei Werksfahrern, einem Sneaky Silver und einem Auto der letzten Generation anrückst, kannst du es gleich bleiben lassen. Eine Saison in der GTD kostet mittlerweile 50% mehr als was man Mitte der 2000er für ein Jahr im Daytona Prototype hingelegt hat... Und Rolex GT hättest du für die Kohle 3 Jahre lang fahren können.
Will heißen: die Hürde für den Einstieg liegt einfach viel zu hoch.
Ich teile die Einschätzung von Andy - zusätzlich kommt aus meiner Sicht noch ein Fakt hinzu - nämlich das die Fahrer und Wagenbesitzer die damals das Feld in Daytona so voil gemacht haben mittlerweile eine andere, bessere Spielwiese haben.
Damals gab es in der Winterpause nur Daytona und da sind dann Fahrer die du sonst nie in der IMSA-Saison gesehen hast - teilweise aus Europa - in die USA gejettet und haben dort das Feld verstärkt. Kann mich an zumindest ein Rennen erinnern wo wir deswegen über 90 Autos am Start hatten.
Heute fahren diese Leute nach Dubai - zum einen weil das Rennen dort ebenfalls am Saisonstart liegt und weil du dort immer noch für kleines Geld einen beliebigen Wagen in einer passenden Klasse an den Start bringen und dort sogar bei etwas Glück noch um ein Klassenpodium starten kannst.
Dubai hat zudem besseres i.d.R. Wetter als Daytona (gut - dieses Jahr war es ein voller Griff ins Klo - zugegeben), die Veranstaltung ist deutlich preiswerter und erlaubt weit mehr Fahrzeugklassen - du kannst sogar mit ner Rohrrahmenhütte dort mitfahren. Und du brauchst dich mit den nervigen Zollformalitäten in den USA nicht mehr zu beschäftigen - (Ich glaube nur China und Nordkorea verlangen mittlerweile mehr Papierkram wenn du nen Wagen ein und wieder ausführen willst).
IMSA ist dafür zu elitär und hochpreisig geworden - irgendwann stimmen die Kunden halt mit ihren Füssen (oder Rädern) ab...
Insofern muss ich dem Heiko (Strizke) wiedersprechen - Nicht Bathurst sondern Dubai und die IMSA selber graben Daytona seit Jahren das Wasser ab. Hinzu kommt das , nachdem die ausländischen Teams nun dank Dubai ausbleiben, auch die inländischen Mannschaften schwächeln, weil die USA mittlerweile auf eine Rezession zusteuern und daher das Geld für teure Rennprojekte nicht mehr so locker sitzt wie in den Vorjahren - eine IMSA Saison kostet je nach Klasse mittlerweile 2-10 Mio$