HAL9000 schrieb am 12.06.18 um 14:56:34:Mal eine Frage an die Historiker:
Wir reden ja hier auch über BoP ja/nein, da hat sich bei mir die Frage aufgetan, wie das denn früher war, zB in der DRM wo Ford Capri, Lancia Beta, BMW M1, Porsche 935, US-Camaro gegeneinander fuhren? Wie wurden da die verscheidenen Gewichte der Fahrzeuge, Motorkonzepte etc. unter einen Hut gebracht? Oder was da das Motto "Freie Fahrt für freie Hersteller" (was letztenendes zum Tod der Meisterschaft führte)?
Nach Anhang J, 76er Ausführung: Gr. 1 & 3 war Mindestgewicht das Homologationsgewicht (definiert als das veröffentlichte Gewicht der einfachsten Ausführung des Serienfahrzeugs mit Reserverad und allen Flüssigkeiten ohne Benzin), Gr. 2, 4 und 5 Mindestgewicht in Abhängigkeit vom Hubraum in 100ccm bis 500ccm-Schritten, sowie in gröberen Schritten Beschränkungen bei den Radgrößen.
IMSA GTO und GTX orientierten sich am Anhang J, Gr. 4 und Gr. 5, GTU hatten ein Mindestgewicht, das in Abhängigkeit der Motorbauart (Pushrod, OHC, 2 Ventile, 4 Ventile) x tatsächlichen Hubraum (im Gegensatz zur FIA erlaubte die IMSA beliebiges Ausbohren, solange der homologierte Motorblock benutzt wurde und man unter der GTO-Trennlinie von 2,5l blieb). Praktisches Beispiel nach der 81er Liste: Porsche 914/6, mit 1991 ccm mit 2 Venitl-OHC Motor (Faktor 0,9lbs/ccm) müßte mit 1780lbs/815kg antreten. Absolute Minimum für GTU waren aber immer 1600lbs. Die Gewichte und Faktoren variierten jedes Jahr immer ein bisschen, sowohl für GTO als auch GTU und GTX. Für Wankelmotoren galten etwas andere Bestimmungen. Weiterhin konnten bestimmte Beschränkungen oder Freigaben für bestimmte Fahrzeuge festgelegt sein (z.B. durften Besitzer eines Porsche 924 Turbo zwischen zwei bestimmten Ladern wählen).
Für GTPs wurden zunächst drei Gewichtsklassen festgelegt, 700, 800 und 900kg, und Höchsthubräume für sieben verschiedene Kategorien von Motoren festgelegt (Pushrod, OHC, 2 Ventile, 4 Ventile, Motoren auf Serienbasis, reine Rennmotoren, mit und ohne Aufladung. Später wurde auch dort die 'Sliding Scale' angewandt, die für die GTU galt.
Sowohl FIA als auch IMSA veröffentlichten ihre Listen einmal vor der Saison und es wurde nicht während der Saison oder zwischen Rennen nachgeregelt.