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2027 (Gelesen: 2431 mal)
RacersGroup
Le Mans Sieger
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Beiträge: 3161
Niederrhein
2027
26.10.17 um 01:46:48
 
Ich möchte hier mal eine Diskussion anregen, die uns alle angeht!
Und zwar wie sich die GT-Eins Gemeinde, die nächsten 10/20 Jahre in der Zukunft des Sportwagenssports vorstellt.
So, wie es aktuell läuft, wird es ja nicht ewig weitergehen.Wir hatten solche Themen ja zur Genüge und ein fast Jeder, hat seine Meinung dazu geäußert.

Wie sieht's denn aktuell aus und was denkt Jeder wo es hingeht - das Thema rückt immer mehr in den Vordergrund, deswegen möchte ich hier mal ein Diskussion anregen!

Gibt es in zehn Jahren nur noch Elektromotoren oder rollt der Verbrennungsmotor weiterhin über unsere Straßen/Strecken? Ist es nur meine Einbildung, oder ist es bald vorbei mit dem Motorsport, wie wir ihn kennen? Die Zukunft mit Verbrenner oder mit Akku's`?

Folgender Beitrag hat mich nämlich zum nachdenken gebracht:Media Dateien und klickbare Links in Beiträgen und Signaturen sind nur für registrierte Mitglieder verfügbar!!  Du musst Dich Einloggen.
Das Audi aus dem WEC-Programm ausgstiegen ist und dann ein Jahr später Porsche, passiert nicht zufällig. Ebenso das Ende von VW aus der WRC. Das kann alles kein Zufall sein. Die Richtung ist wohl schon länger bestimmt, und diese lautet: Weg vom Verbrenner! Ebenso die Absage des PSA-Konzerns aus Frankreich bezüglich Le Mans. Da ist man bestimmt auch technologisch nicht weiter als in Neckarsulm oder Weissach...

Die Leute in den Vorständen wissen doch langfristig wohin die Reise geht. Es haben sich in den letzten Jahre alle vom großen Sport abgewendet. Im Gegensatz dazu steigt jeder Hersteller in die Formel E ein.

Ich, für meinen Teil, habe die düstere Ahnung, dass die großen Herrsteller bald nur noch mit E-Technik punkten wollen. Der Verbrennungsmotor ist ausgelaufen - wie denkt ihr über diese Thematik?
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« Zuletzt geändert: 26.10.17 um 01:50:54 von RacersGroup »  

Porsche Motorsport
 
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AchimGe
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Re: 2027
Antwort #1 - 26.10.17 um 08:31:21
 
Sehr interessantes Thema!

Von Berufs wegen muss ich mich auch etwas damit auseinandersetzen.
Ja, momentan zieht alles in Richtung E, aber da gewisse Autobauer verstanden haben, dass noch nicht alles an diesem Konzept rund ist (und vielleicht nie rund wird), sind die dann vergleichsweise "spät dran". Wenn man es mal rein physikalisch/chemisch betrachtet, wird eben die Energiedichte eines elektrischen Akkumulators halt immer weit hinter den üblichen Kandidaten für Verbrennungsmotoren landen. Da kann man auch noch soviel über "Durchbrüche" schreiben, die Technologie ist schlicht und ergreifend limitiert. Man kann ja in einen Liter Benzin auch nicht plötzlich 200% Energie reinpacken, auch da ist man schlicht und ergreifend limitiert. Das Einzige, was momentan und in Zukunft laufen kann, ist sich dem Optimum anzunähern. Wenn das schief läuft, hat man ein Galaxy Note 7, Stichwort "Separator".
Auch in Sachen elektrischem Antriebsstrang sind die Optimierungsmöglichkeiten begrenzt - man kann natürlich an den Wicklungen noch etwas machen von der Geometrie her, man kann das Wicklungsmaterial vom reinen Kupfer weg zu irgendeiner Legierung bewegen, man kann Reibungsverluste minimieren...aber abgesehen davon, dass die Gesamteffizienz schon recht gut ist bei sowas, gibt es auch da einfach ein Limit, was den Naturgesetzen folgt.

Um konkreter zum Motorsport zu kommen, es gibt momentan einige Bestrebungen, weitere elektrische Serien zu etablieren, sei es eine elektrische Rallyecross WM, sei es eine kleine Formel Serie unter der Formel E als Feeder, sei es das Luftschloss Electric GT oder der Aufschlag von Jaguar mit diesem elektrischen Cup.
Das große Problem wird aber nach wie vor die Reichweite sein, auch in 10 Jahren. D.h. ohne einen Austausch des Akkus wird man auch z.B. in Le Mans oder am Ring keine 24h fahren können, ausser wir haben Mindeststandzeiten von weit über fünf Minuten.
Was definitiv kommen wird, und auch aus Performance-Sicht interessant, sind mehr Hybride, auch und gerade im GT Sport. Auch die TCR wird über kurz oder lang etwas in dieser Richtung tun müssen, das Class-One Reglement ist da ein Fingerzeig.
Hilfreich werden hier standardisierte Komponenten von Zulieferern sein, Bosch hat hier vor Jahren ja schonmal was für Glickenhaus verlautbaren lassen. Wenn es Plug and Play Lösungen gibt, wird das schneller kommen als wir "Nordschleife" sagen können.

Hmja, soweit.

Tante Edith sagt: Achja, was ich gerne hätte, wären mehr Verbrennungsmotoren, die Wasserstoff als Treibstoff nutzen. Man könnte gewisse Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre nehmen, hätte eine saubere Technologie (selbst Well-to-wheel ist das alles andere als schlecht, auch wenn man wegen Elektrolyse viel Strom bräuchte) und käme auf eine sinnvolle Energiedichte. Das "Problem" mit dem Tanken wäre auch kein Wirkliches, von der Infrastruktur mal abgesehen. Aber so ein E-Antrieb hat leider auch eine ganze Menge Vorteile, also dann doch lieber Brennstoffzelle...
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« Zuletzt geändert: 26.10.17 um 08:34:41 von N/V »  
 
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Schnitzer75
Le Mans Sieger
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Beiträge: 4283
Reutlingen
Re: 2027
Antwort #2 - 26.10.17 um 10:22:50
 
Renault verabschiedet sich nach der folgenden Saison aus der Formula E zugunsten des Engagement in der Formel 1
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« Zuletzt geändert: 26.10.17 um 10:23:12 von Schnitzer75 »  
 
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AchimGe
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Re: 2027
Antwort #3 - 26.10.17 um 12:54:48
 
Schnitzer75 schrieb am 26.10.17 um 10:22:50:
Renault verabschiedet sich nach der folgenden Saison aus der Formula E zugunsten des Engagement in der Formel 1


Ja, weil die Konzernschwester Nissan den Startplatz übernehmen wird und ebendiese limitiert sind. Zumal Renault da schon reichlich abgeräumt hat, Vermarktungstechnisch geht da nicht mehr viel (und darauf kommt es leider an).
Und, Überraschung, die Formel 1 hat eine Hybridformel!
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« Zuletzt geändert: 26.10.17 um 12:55:21 von N/V »  
 
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1927AD
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Beiträge: 297

Re: 2027
Antwort #4 - 26.10.17 um 15:12:06
 
Meiner persönlichen Meinung nach wird der Verbrenner nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden und durch das Elektrofahrzeug ersetzt. Die Probleme sind einfach (noch) zu vielfältig: Reichweite, Ladedauer, Ladeinfrastruktur, Batterietechnik und auch der notwendige Strom, der dazu nachhaltig produziert werden muss. Zwar werden wir in den nächsten Jahren sehr viel Fortschritt und Verbesserungen sehen, aber der Verbrenner ist noch nicht ersetzbar. Trotzdem wird es dem reinen Verbrenner an den Kragen gehen und wie bereits oben erwähnt, erhält der Hybrid sehr viel mehr Aufmerksamkeit. Auch wenn die LMP1 im Moment kaputt ist, ist das in meinen Augen das Konzept der Zukunft. Effiziente Verbrenner gepaart mit den Vorteilen eines Elektroantriebs.

Ich werfe aber mal ketzerisch in den Raum, dass die Autonation Deutschland hier massiv von seiner aktuellen Vormachtstellung verlieren wird. Im Bereich vollelektrisch als auch Hybridtechnologie sehe ich derzeit die Asiaten einige Jahre vor Deutschland. Und unsere Autobauer wollen den Wandel einfach nicht wahrhaben. Vor Jahren schon den Start verschlafen, haben sie selbst heute mit modernen Batterietechnologien (Panasonic) und Elektroautos in großer Stückzahl (Tesla) noch nix im Petto.
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Andy
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Beiträge: 4805

Re: 2027
Antwort #5 - 26.10.17 um 16:35:32
 
Die Elektrifizierung könnte der Motorsport ja noch mitgehen und dabei seine Relevanz für die Straße behalten. Die größere Bedrohung sehe ich eher im autonomen Fahren. Wenn die Autos auf der Straße - nicht 2027, aber vielleicht 2047 - mal größtenteils ohne menschlichen Input rollen, wird es für die Automobilhersteller echt schwierig darzustellen, warum sie da noch einen Menschen hinters Steuer setzen, obwohl der Computer das so viel besser kann. Spätestens dann dürfte sich der Motorsport mit menschlichem Fahrer hinterm Steuer für die Werke erledigt haben, da es einfach an jeglichem Bezug zur Straße fehlt.

Allerdings sehe ich nicht alles schwarz: Die Reiter und Segler haben es vorgemacht, dass ein auf einem Transportmittel basierender Sport in der Nische durchaus überleben und florieren kann, auch wenn dieses Transportmittel (in dem Fall Pferd und Segelschiff) ihre gesellschaftliche Relevanz verlieren. Und jetzt kommt's: In dieser Nische ist dann - losgelöst von der Straße - auch wieder Platz für Verbrennungsmotoren, zumindest falls man die Emissionen im Griff hat, indem man z.B. Wasserstoff oder auch irgendeine Form von klimaneutralem Biosprit verfeuert. Was dann weg sein dürfte, ist der Produktionswagensport, zumindest außerhalb der Histo-Ecke: Genauso wie kein Segler auf die Idee kommt, ein America's Cup-Boot einem Windjammer aus dem frühen 20. Jahrhundert nachzuempfinden, wird kein Racer in den 2040er Jahren einen Golf TCR nachbauen oder einen Robo-Stromer zum Renntourenwagen mit Verbrenner umbauen. Ich denke, dass die Rennwagen dann eher in Richtung Prototypen oder auch Retro-Silhouetten gehen werden.
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Harald
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Der Autor dieser Zeilen...

Beiträge: 9934
Garbsen
Re: 2027
Antwort #6 - 04.11.17 um 11:06:15
 
In Bezug auf das Zieldatum 2027 kann ich mir eher folgendes Szenario vorstellen:

Da auf der Strasse und in der Serie die Entwicklungsrichtung immer mehr in Richtung Hybrid-Antriebe, Elektrifizierung und autonomes Fahren geht, wird die Zeit der Bastler-Werkstätten die eigene Wagen aufbauen sich irgendwann mal dem Ende zuneigen. Die Zukunft gehört dabei den von den Herstellern bereitgestellten Cup- und Einheitsreglementskonstruktionen (Beipiele für letztere: GT4, GT3, TCR, LMP3....)  die für den Rennbetrieb zugeschnitten sind, aber noch einen zumindest optischen Bezug zu den Serienfahrzeugen aufweisen.

Kommen diese Fahrzeuge von den Herstellern und ihren Haustunern, dann stellt auch eine noch so komplexe Antriebstechnik kein Problem mehr da (Stichwort Hybrid, KERS, Brennstoffzelle oder was immer da noch auf uns zukommen mag).  

Die im Vergleich zu ACO/SRO deutlich seriennähere VLN zeigt dabei wo der Trend hin geht: Hier nehmen die CUP-Klassen in den letzten Jahren mehr und mehr zu. Selbst in den V-Klassen tauchen die ersten Werks-Tuner auf (TMG) und die Zahl der von den Teams aufgebauten SP-Wagen nimmt mehr und mehr ab - wer noch Ambitionen in der Richtung hat, für den werden die ältere Autos (Gruppe H) mehr und mehr interssant, die noch nicht so viel Elektronik haben.  

Den Verbrennungsmotor werden wir in der Langstrecke noch lange behalten - wenn auch seine Funktion sich in Zukunft mehr in die eines "Range-Extenders" für die elektrisch angetriebenen Radnaben-Motoren verändern dürfte. Das Aus für die Verbrenner dürfte erst kommen, wenn die Brennstoffzelle als Massenaggregat zur Verfügung steht. Das sehe ich angesichts der fehlenden Infrastruktur bis 2027 noch nicht kommen - da reden wir eher von 2040.  

Für Sprintrennen sind auch im Sportwagenwagenbereich bald schon die ersten Elektrofahrzeuge zu erwarten (ich freu mich schon auf die Soundorgien  Augenrollen Zwinkernd Durchgedreht )

Sinn machen wird der Motorsport als Marketing-Vehikel für die Hersteller sicher auch in Zukunft. Und da sind dann eine Reihe von Überraschungen zu erwarten. Ich kann mir vorstellen, was das für einen Hype gibt wenn in Le Mans statt Porsche Aston und Ferrari plötzlich Hersteller wie Tesla, Apple, Samsung, Amazon, Google und Uber das Ruder übernehmen...  
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« Zuletzt geändert: 04.11.17 um 11:35:07 von Harald »  
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THX1138
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Rennen ist leben, die
Zeit dazwischen ist warten!

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St. Ingbert-Rohrbach
Re: 2027
Antwort #7 - 04.11.17 um 20:18:22
 
In der ganzen Verbrennungsmotor-Diskussion fehlt der Aspekt der Zusammensetzung von Rohöl.  

Quelle:Media Dateien und klickbare Links in Beiträgen und Signaturen sind nur für registrierte Mitglieder verfügbar!!  Du musst Dich Einloggen

Erdöl ist in den Industrieländern ein äußerst wichtiger und vielfach eingesetzter Stoff. Der größte Teil der Mineralölprodukte wird zur Energiegewinnung genutzt. Nur 5-10 % des Rohöls dienen der Erzeugung von Rohstoffen für die chemische Industrie, in der BRD beträgt der Anteil ca. 8 %. Erdöl ist ein komplexes Stoffgemisch, das hauptsächlich aus unterschiedlichen organischen Verbindungen besteht, die zum Teil Schwefel, Stickstoff oder Sauerstoff enthalten. Je nach Herkunft unterscheidet es sich stark in seiner Zusammensetzung.

Also nur 8% Polymere für Plastik und Chemie - der Rest muss verbrannt werden oder als Bitumen auf der Straße landen. Niemand will sich aus dem Plastik-Zeitalter verabschieden. Jute statt Plastik mögen selbst die Grünen nicht. Was machen wir mit den übrigen 92%? OK: Kerosin in den Fliegern und Schweröl in den Schiffen. Der Rest?? Wieder Ölheizungen? - dann kann man auch weiter Diesel fahren. Oder verbrennen um Strom für die E-Autos zu machen? Eigentlich ökonomischer und ökologischer Schwachsinn. Aber das passt alles zu dem Polit-Irrsinn der hier abgeht.  


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787B
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GT-Eins Forums-User
Beiträge: 1312

Re: 2027
Antwort #8 - 05.11.17 um 16:21:12
 
Also diese Ankündigungen von Audi, Volvo und Co sind ja immer mit Vorsicht zu genießen. Das halte ich erstmal nur für Marketing-Gelaber. Sich vom reinen Verbrenner verabschieden, heißt ja nur, einen wie auch immer gearteten Hybrid in jedes Modell zu verbauen. Dazu zählen dann auch Autos mit 300PS aus Verbrennung und 60 Hybrid-PS und einem Akku, mit dem man von der Garage bis zur Straße kommt.

Trotzdem kann ich mir auch Langstreckenrennen vollelektrisch vorstellen. Dürfte ja kein Problem sein, Akkumodule zu bauen, die man innerhalb von Sekunden tauschen kann.

Vielleicht verschiebt sich Rennsport auch in der Zukunft in Richtung E-Sport, also ganz ohne reale Autos. Spätestens wenn der Fahrer durch Rechner wegoptimiert wird, kann man Rennen doch auch komplett simulieren. Dann treten halt Software-Unternehmen im "Rennsport" gegeneinander an.
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