Oederland
GT-Pilot
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Früher war alles besser
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Ein Privatteam darf mit einem Hybrid-LMP1 antreten, ein Werksteam nur mit einem Hybrid-LMP1. Ein Team ist dann als Privatteam einstufbar, wenn es "unabhängig" ist, d. h. die Motoren nur geliefert bekommt. Explizit ausgeschlossen ist eine Unterstützung beim Chassis. Was darunter zu verstehen ist, bleibt aber letztlich unklar. Der R-One wurde ja über die Jahre verändert; hat hier Rebellion also immer Einzelaufträge an Oreca vergeben? Im Prinzip müsste es dann genauso möglich sein, als großer Hersteller rechtlich unabhängige Firmen zu gründen, z. B. einen Rennstall, der dann einen Wagen beim Werk in Auftrag gibt, ihn homologieren lässt und einsetzt. Bei Upgrades setzt man neue Verträge auf etc. Im Regelwerk steht aber auch explizit It will be up to the Endurance Committee to settle any question concerning the application and/or interpretation of these criteria in the last resort.
Das ist dann eben so wie mit dem Alpine - dass das Alpine-Programm als Werbeplattform für Renault fungiert, ist ziemlich offensichtlich. Formal ist Signatech aber wohl unabhängig von Renault / Alpine; Alpine wird nur als Sponsor auftreten.
Bzgl. DPi / LMP2, im Rahmen der Ausarbeitung des neuen LMP2-Werks (das, was wir jetzt haben) gab es halt auch Diskussion, inwieweit DPi in der LMP2 hätten antreten können. Das letzte Angebot des ACO war wie oben beschrieben, d. h. der DPi-Motor wäre in Le Mans möglich gewesen (weiß nicht mehr, was in den anderen WEC-Rennen gewesen wäre), allerdings mit der Spec-Elektronik der LMP2, ohne Body Kits und nur als Privatteam. Daran hatte von den DPi-"Herstellern" keiner Interesse, sodass die Option nicht ins Regelwerk übernommen wurde.
An dem Ganzen hat sich bzgl. aktuellem oder zukünftigem Regelwerk seitdem nichts geändert, es sieht auch nicht danach aus, dass sich für 2020 daran etwas ändern soll. Was sich geändert hat, ist, dass die DPi-"Hersteller" ein Interesse geäußert haben, mit ihren DPi in der LMP1 antzutreten, wenn sie es in der LMP2 nicht dürfen. Beaumesnil hat dann ins Spiel gebracht, dass DPi in der LMP1 antreten könnten. Aber wie von Jaguar44 weiter oben zitiert eben nur für Private und nur, wenn das Ursprungschassis genutzt wird, also eben ohne die Body Kits. Im Prinzip also LMP2-DPi-Debatte von letztem/vorletztem Jahr reloaded, Beaumesnil hält etwas für denkbar, was aber die DPi-"Hersteller" momentan nicht interessiert und auch nicht interessieren wird. Warum soll man ein LMP2-Chassis, das man sich ja nur zukauft, so weiterentwickeln, dass es als LMP1 von einem Privatteam sinnvoll eingesetzt werden kann - damit irgendwo der eigene Name beim Motor genannt wird? Dann doch einfach nur einen Motor anbieten - wobei die Rolle als Motorenlieferant aber nicht das Ziel der großen Hersteller ist, abgesehen jetzt mal von Nissan, die halt ihren LMP1-Motor aufgrund des gescheiterten eigenen LMP1-Programms noch rumstehen hatten.
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