Big John Surtees ist am 10. März verstorben.
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Zunächst war John Surtees mehrfach mit dem Motorrad erfolgreich und gewann mehrere Weltmeistertitel, bevor er auf vier Räder umsattelte.
1963 wechselte er zu Ferrari. Es war der Anbeginn einer großen Zeit.
Mit dem Ferrari 158 wurde er 1964 Formel-1-Weltmeister.
Big John war führend daran beteiligt, dass Ferrari auch die Championate der Sportprototypen gewinnen konnte. Dazu zählten seine Siege auf dem Nürburgring, die ihm den Ruf eines Ringmeisters einbrachten, wie auch der Erfolg in Sebring.
In Le Mans war er 1963 Ersatzfahrer im siegreichen Team, kam aber dort nicht zum Einsatz. 1964 erreichte er im Ferrari einen dritten Platz.
Nicht zu vergessen: Surtees wurde 1966 erster Meister in der CanAm-Serie auf seinem roten Lola T 70 Spider.
1966 schied er von Ferrari im Streit. Zweifelsohne hatte man in Maranello schon bessere Ideen als die, John Surtees zu verärgern und zu vergraulen. So wechselte der schnellste Pilot, dazu noch einer mit technischem Sachverstand, der für die Fahrzeugentwicklung nicht zu unterschätzen war, zu John Cooper. Cooper hatte seinerzeit ausgerechnet mit Maserati ein Motorenabkommen abgeschlossen... Mit dem Cooper-Maserati gewann Surtees den GP von Mexico und düpierte die Ferrari-Piloten.
Noch nachhaltiger war die Revanche im Jahre 1967: John gewann den GP im königlichen Park zu Monza - auf Honda... Kurz vor Schluss lag er noch auf Platz 4, dann fiel Graham Hill aus, Surtees konnte Brabham überholen und der führende Jimmi Clark rollte ohne Sprit aus. Die längsten Gesichter gab es in Maranello.
In Le Mans startete Surtees 1967 mit einem Lola T 70 Mk. 3 mit einem 5,1 l-Motor von Aston Martin, eine sehr ungewöhnliche Motorenwahl, die sich nicht als sonderlich erfolgreich entpuppte.
1969 war eine eher unerquickliche Saison: Surtees pilotierte in der CanAm den „weißen Wal“, den futuristischen Chaparral 2 H, „das schlimmste Auto, in dem ich jemals das Missvergnügen hatte, fahren zu müssen“. Allerdings brachten auch die Fahrten im Chaparral-eigenen McLaren M 12 keine größeren Erfolge in der „Bruce-und-Denny-Show“.
1970 kam es zu einem kleinen Comeback, als John Surtees mehrfach und dazu recht erfolgreich den Ferrari 512 S pilotierte: 2. Und 3. Plätze auf dem Ring, in Spa und in Monza.
In den 70er Jahren betrieb Surtees einen Rennstall mit eigenen Fahrzeugen. Im Oulton Park gelang ihm 1970 das Kunststück, im eigenen Auto das Rennen zu gewinnen - was er 1971 gleich wiederholte.
Im Alter von 57 Jahren wurde John noch einmal Vater. Er musste den schweren Schicksalsschlag verkraften, mit ansehen zu müssen, wie sein junger und talentierter Sohn Henry bei einem Formel-2-Rennen das Leben verlor, als ein herumfliegendes Rad eines verunglückten Fahrzeugs im Cockpit einschlug.
Für die Ferrari-Gemeinde gilt unverändert: John Surtees ist big John. Wir verdanken ihm grandiose Erfolge.
In großer Dankbarkeit: R.I.P