Harald schrieb am 27.06.15 um 14:42:54:Wie das Dilemma der unterschiedlichen Beurteilung von Herstellerengagements bei den P2 allerdings für alle auf einem gemeinsamen Nenner gelöst werden könnte, da hab ich auch kein Patentrezept für.
Naja, ich denke mal, das Problem ist zu lösen, wie es die letzten Jahre auch bei den P1 in Europa/Le mans mit der 2-Auo-Begrenzung gelöst wurde: Pseudo-Privat-Team für die Nennung, und gut.
Was ich in der ganzen Diskussion bislang nicht verstanden habe: Was ist das für ein Bohei um die Karosse/Bodywork im Hersteller-Look? Da würde also ein, sagen wir mal, Oreca eine etwas andere Schnauze/Kotflügel/Leuchten bekommen um nach Ford/GM/was-auch-immer auszusehen. Und der würde jetzt in Le Mans antreten. Klammern wir mal die ungeklärten Motoranfrage mal aus und tun so, als ob da bei einem Team jetzt ein regelkonformer Motor eingebaut wäre. Dann tritt dieser Oreca-Ford/GM/was-auch-immer gegen einen Oreca in "Original"-Konfiguration an.
Und?
Wenn der Original-Oreca jetzt gegen über dem Oraca-Ford/GM/was-auch-immer schneller ist, ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf aerodynamische Gründe zurück zu führen und die Jungs von Ford/GM/was-auch-immer haben mit ihrem "muss-aussehen-wie-unsere-Designsprache" in die Seife gebissen.
Ist es umgekehrt, hat Oreca offensichtlich bei der Aerodynamik einen schlechten Job gemacht und den Käufern des Fahrzeugs sollte, im Rahmen des Reglements, die Möglichkeit gegeben werden die aerodynamischen Defizite zu verbessern.
Das Motorenproblem ist nach meiner Ansicht eh nur über Geld zu lösen. In einen US-Oreca passt ja ein in Le Mans /WEC regelkonformer Motor. Das Team, das sowohl hier als auch in den USA antreten will, braucht einen grösseren Geldbeutel, weil man 2 verschiedene Motoren benötigt.
Damit verdampft die vom ACO gewollte Kostendämpfung in der P2. Aber vielleicht ist gar nicht Kostendämpfung der Antrieb die P2 so wie geplant zu gestalten. Vielleicht ist es schlicht die Gier der Reglemetsmacher.
Die Situation ist verzwickt.
Dass die Amis keine derzeitigen P1 wollen, kann ich verstehen. Der technische Aufwand ist dem Grossteil der dortigen Zuschauer nicht zu vermitteln. Denen reicht P2 als Topklasse voll auf, im Sinne von "DP-Jetzt-auch-mit-Carbonchassis".
Der ACO dagegen will nicht nur die Lufthoheit über das Reglement - was durchaus richtig und verständlich ist - sondern auch die Hoheit über wer-baut-das-Chassis-wer-baut-den-Motor.
Das ist Grössenwahn und Habgier an weiteren Geldquellen mit zu kassieren. Das fällt denen früher oder später noch auf die Füsse.
Zumal sie die P2 zu einer Spec-Klasse reduzieren, wobei mit den P3 bereits eine Spec-Klasse vorhanden ist.