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Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions (Gelesen: 27512 mal)
Norbert_Calenborn
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Muffensausen vor Zuffenhausen?

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Linz am Rhein
Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
09.12.07 um 12:43:46
 
Vorwort:


Wie sicherlich jeder weiß, oder zumindest ahnt, war der Porsche 935 ein geradezu unglaubliches Rennfahrzeug. Die Zeit, in der er überaus konkurrenzfähig war, dauerte nicht weniger als volle neun Jahre, eine Ewigkeit in der schnelllebigen Zeit des Rennsports. Nach dem ersten Sieg im März 1976 folgten unzählige Klassen- und Gesamtsiege bei den wichtigsten und härtesten Langstreckenrennen rund um den Globus, inklusive den 24h von Le Mans und der wohl beeindruckenste Sieg bei den 12h von Sebring im Jahre 1984 (zu einer Zeit also, als die Gruppe C- bzw. IMSA GTP-Sportwagen der neuen Generation schon gut drei Jahre existierten!!!).
In dieser langen Zeit fand der 935 beiderseits des Atlantiks unmengen Freunde die ihre helle Freude und Begeisterung verspürten, wenn sie dieses flammenspeiende, ultrabreite und böse dreinblickende Ungeheuer beobachteten, wie es weit, sehr weit das Heck raushängen ließ am Kurvenausgang und dann mit einem völlig einzigartigen, gänsehautproduzierenden Sound aus 6-Zylinder-Boxer-Gebrüll und giftig zischelndem Turbopfeifen an einem vorbeischoß als wäre es gerade von einem Katapult abgeschossen worden.
Dieses brutale 3-Liter-BiTurbo-Projektil beherrschte nahezu jede Rennstrecke die seinerzeit befahren wurde, allerdings in einer Art, die den Fahrern zunächst Probleme bereiten sollte, denn der Fahrstil mußte angesichts der eigentümlichen Charakteristik des 935 völlig neu definiert werden, doch dazu später mehr. Apropos Fahrer: Die Liste der großen Namen, die diesen Wagen zu Siegen fuhren ist ebenso lang wie beeindruckend. Ob Jacky Ickx, Derek Bell, John Fitzpatrick, Alan Jones, Bob Wollek, Rolf Stommelen, A.J. Foyt, Klaus Ludwig, Henri Pescarolo, Brian Redman, John Cooper, Paul Newman und sogar Walter Röhrl... sie alle sind "nur" einige von vielen Ikonen des Rennsports die auf die treuen und erfolgversprechenden Dienste des 935 vertrauten.
Was den 935 aber noch beeindruckender machte war die Tatsache, das er auf einem "stinknormalen", straßenzugelassenem Porsche 911 basierte, genauer gesagt auf dessen Chassis, Rohkarosse und sogar auf dem Basistriebwerk.
Die Sitzposition des Fahrers war ebenfalls absolut ungewöhnlich für Rennfahrzeuge dieser Zeit, denn man saß nahezu aufrecht im Wagen, was der Übersichtlichkeit für den Fahrer sehr zu Gute kam, was auch nötig war bei dem Fahrstil den der 935 erforderte. Alles im Wagen erschien verglichen mit anderen Rennfahrzeugen absolut überdimensioniert, das große Lenkrad, der Schalthebel, das Dampfrad (zur Einstellung des Ladedrucks) und auch die Pedale. Man hatte Platz im Dickschiff. Der Fahrer hatte das Antriebsaggregat direkt in seinem Rücken, nur eine Fiberglaswand trennte die beiden, und obwohl der Motor im Innenraum relativ leise war, so wurde es doch meist unerträglich heiß im 935.
Aber was machte das Fahren mit ihm so ungewöhnlich, ja außergewöhnlich? Nun, man mußte ihn auf Gedeih und Verderb am Gas halten, die Lenkung fungierte oftmals nur dazu das Power-Oversteer, also den Drift auszubalancieren. Um wirklich schnell mit ihm zu sein mußte man den 935 hart fahren, er mochte sehr viel lieber Rennstrecken mit langen Geraden und wenigen Kurven, wie z.B. Le Mans, wo der mächtige Punch des BiTurbos bis zu 372km/h (1978) ermöglichte.
Dieser Porsche war anders als die meisten seiner Artgenossen aus Zuffenhausen, höchstens vergleichbar mit dem Turbomonster 917/10 bzw. 917/30, denn er erforderte Fahrer die ihren Fokus aufs Überholen legten, nicht aufs Ausbremsen. Dafür war er einfach zu schwer und hatte zudem anfänglich arge Handlingprobleme beim Anbremsen. Verglichen mit zeitgemässen Sportprotypen war er ungemein langsam durch Kurven. Aber ab dem Kurvenscheitelpunkt drehte sich das Bild radikal. Der Wagen der überholt werden sollte mußte so gut wie möglich verfolgt werden in der Kurve, und oftmals war es wegen der enormen Beschleunigung sogar besser ihm etwas Vorsprung zu lassen, denn kurz vor dem Scheitelpunkt
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Norbert_Calenborn
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Muffensausen vor Zuffenhausen?

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #1 - 09.12.07 um 12:44:58
 
mußte man das Dampfrad auf Anschlag drehen und schon wieder voll am Gas sein, die "Turbo-Gedenksekunde" (ein typisches Übel der frühen Turbolader, welche sehr groß dimensioniert waren und daher eine sehr träge Ansprechzeit hatten bis sie den vollen Ladedruck lieferten) später brach dann nach dem Scheitelpunkt die Hölle los, das wildgewordene Heck mußte mit einfühlsamer, aber sehr beherzt zupackender Hand eingefangen und dirigiert werden und die Vorderräder möglichst exakt in das Nadelöhr zwischen Konkurrent und Streckenbegrenzung in Richtung nachfolgendem Kurveneingang zeigen. Man kann sich gut vorstellen, wenn man es nie live erlebt hat, das aus so manchem Eck heraus der Fahrer eines 935 nicht aus der Windschutzscheibe, sondern aus den Dreiecksfenstern der Seitenscheiben die Richtung peilte. Im Laufe der Jahre verbesserte sich zwar das Fahrverhalten, doch das Prinzip blieb das gleiche. Es muß sehr frustrierend für Konkurrenten gewesen sein hinter einem 935 zu fahren, denn jedesmal beim Anbremsen und Einlenken kam man in Positionen die eigentlich zum Überholen einluden, aber wenige Meter später war der 935 schon wieder am Horizont verschwunden.




Kapitel eins, Teil eins: Die Entwicklung eines Champions


Es war im Jahre 1975 als die FIA (die damals noch FISA hieß) entschied, das eine drastische Änderung von Nöten sein würde, um die dahindarbende Langstrecken-Szene zu beleben. Die großen Schlachten von Ferrari und Porsche Anfangs der Siebziger war vorüber, Matra hatte seine One-Man-Show ausgereizt (so wie heute Audi) und ein neuer Anreiz für die großen Werke war nicht in Sicht. So war die Idee, die Sport-Prototypen von den "seriennahen" (heute würde man darüber lachen) Silhouette-Rennwagen der Gruppe 5 zu trennen und zwei eigenständige Championate laufen zu lassen. Also rannten 1976 die Sport-Prototypen in ihrer Gruppe 6 alleine und die Gruppe 5 kämpften ebenfalls unter ihresgleichen. Man fragt sich noch heute welchen Sinn es macht, eine Rennserie, die unter Teilnehmerschwund leidet, aufzusplitten anstatt einander näherzubringen, aber ähnliches erleben wir ja heute auch wieder in LMS und ALMS, wo man auf Gedeih und Verderb versucht die LMP2 am Siegen zu hindern. Nun denn. Manche werden nie schlau, auch nicht aus bereits begangenen Fehlern. Heute wissen wir, das die Gruppe 5 das Ruder übernahm, phantastischen Rennsport lieferte der noch heute den Zeitgenossen die Tränen der Rührung in die Augen treibt, während die Auftritte der wenigen, verbliebenen Gruppe 6-Rennwagen außer in Le Mans nur als schmückendes Beiwerk wahrgenommen wurden. Aber das ist eine andere, wenn auch dazugehörige Geschichte, auf die wir hier bei Zeiten auch noch eingehen werden.
Wie dem auch sei, die Idee hinter der Gruppe 5 war eine sogenannte Silhouette-Formel, die im Grunde darauf abzielte, das die Formgebung des Fahrzeugs an ein Serienfahrzeug erinnern mußte, genauer gesagt, die Formgebung des Bereiches der Windschutzscheibe, der Dachverlaufslinie sowie der Kotflügel müßten identisch sein und im Bedarfsfall mußten Bauteile wie Hauben und Kotflügel durch Originalteile ersetzt werden können. Weiterhin mußte der Motor in seiner Position mit der des Serienaggregats übereinstimmen. Soweit zur Theorie, denn diese Regeln wurden sukzessiv gelockert, doch dazu später mehr....

Fortsetzung folgt....
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #2 - 09.12.07 um 17:01:40
 
Hallo Nobby,

das ist eine gute Idee von dir die Geschichte des 935 zu erzählen.  Smiley

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

BTW: Hier (ganz unten) gibt es auch zwei Anekdoten über die Geschichte des 935, die eigentlich schon mit dem Carrera RSR Turbo 1974 begann.

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Norbert_Calenborn
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Muffensausen vor Zuffenhausen?

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #3 - 09.12.07 um 20:26:44
 
Danke fürs Lob und den Link Rudi, wahrscheinlich kann ich davon sogar noch einiges in den Bericht integrieren! Dennoch mache ich erstmal dort weiter wo ich stehenblieb, der Entwicklung und ersten Versuchen mit dem 935:





Die Aufgabe, ein Rennfahrzeug dieses Kalibers auf Kiel, pardon, auf die Räder zu stellen war wie geschaffen für einen Mann in Zuffenhausen, dessen Name schon zuvor und auch noch lange danach für Furore und allseitigen Respekt sorgte: Norbert Singer. Er konstruierte den 935 rund um ein Porsche 911 Carrera-Chassis, veränderte geringfügig die Geometrie des Innenraums (Positionierung der Lenksäule sowie Verankerung des Fahrersitzes leicht zur Fahrzeugmitte hin). Der Überrollkäfig und alle weiteren, zur Versteifung der Karosse dienenden Elemente wurden aus einer hochfesten Aluminiumlegierung gefertigt. Auch die Hinterradaufhängung aus Aluminium entsprach zunächst weitgehend der Serienfertigung. Neu im Fahrwerksbereich waren lediglich spezielle Bilstein-Dämpfer an der Vorder- und Hinterachse, sowie Titanfedern. Hinzu kamen noch Domstreben vorne und hinten, wobei die hintere durch einen speziellen Mechanismus vom Fahrersitz aus während der Fahrt verstellt werden konnte.
Die Bremsen waren identisch mit denen des Porsche 917, hatten sehr leichte Aluminium Vierkolben-Festbremssättel die innenbelüftete und gelochte Bremsscheiben im Zaum hielten. Da laut Regelbuch "nur" 16 Zoll breite Hinterradfelgen erlaubt waren hatte Porsche doch arge Probleme die satte Leistung des zunächst nur durch einen großen KKK-Turbolader aufgeladene Triebwerk auf die Straße zu bringen. Allerdings konnte man dank Dunlop, die eigens für den 935 spezielle 19-Zoll hohe, mit sehr niedrigen Flanken (um diese "Trümmer" überhaupt irgendwie in den Kotflügeln unterbringen zu können) bewehrten Reifen produzierten, diesem Problem einigermaßen Herr werden. An der Vorderachse waren lediglich 16-Zoll hohe Felgen von Nöten, was keine Probleme aufwarf.
Was die Art und Bauweise des Motors anging liessen die Gruppe 5-Regeln einige Freiräume, weil lediglich das Kurbelwellengehäuse sowie der Motorblock selbst aus der Serie stammen mußte. Der 3-Liter-Carrera-Motor wurde insofern verändert, als das man die ursprüngliche Bohrung von 95mm auf 92,8mm verringerte (der Hub von 70,4mm blieb unverändert). Daraus ergab sich dann ein Hubraum von 2857ccm, nach der Multiplikation des FIA-Turbofaktors von 1,4 wurden daraus rechnerisch 3999,8ccm. Weitere Modifikationen war die Verwendung einer Bosch Einspritzanlage, Titan-Nockenwellen sowie einer Doppelzündung mit zwei Zündkerzen pro Zylinder. Bei ersten Testläufen auf dem Prüfstand lagen satte 590 PS bei 7900 U/min und 1,4 bar Ladedruck an der Kurbelwelle an. Verglichen mit den 234 PS bei 5500 U/min des Serien-Carrera ein stattlicher Leistungszuwachs. Die Art der Schmierung blieb Serie (also keine Trockensumpfschmierung) und der Benzintank lag vorne im Bereich der Vorderachse und fasste 120 Liter.
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« Zuletzt geändert: 25.12.07 um 23:48:36 von Norbert_Calenborn »  

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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #4 - 09.12.07 um 20:45:32
 
Ursprünglich war der Intercooler, der die vom Turbolader komprimierte und dadurch stark erhitzte Luft wieder auf ein verträgliches und somit für die Verbrennung günstiges Maß herunterkühlte, über dem Motor und direkt unter dem Heckspoiler montiert. Doch obwohl bei der ersten Abnahme des Fahrzeugs dies als regelkonform galt, entschied die CSI schon nach dem zweiten Rennen des 935 das dies nun nicht mehr den Regeln entspräche und gab Porsche nur einen Monat Zeit um eine andere Unterbringungsmöglichkeit zu finden. Der Hintergedanke dabei war, das laut Regelbuch ja Türen, Hauben und Kotflügel notfalls durch Serienprodukte zu ersetzen sein müßten, doch Porsche hatte (noch) keine Serienmotorhaube die den Intercooler hätte umschließen können. Da sich sonst kein Ort anbot an welchem der Intercooler hätte vom Fahrtwind angeströmt werden könne, blieb Norbert Singer und seinem Team nichts anderes übrig, als für den Intercooler eine Wasserkühlung zu konstruieren. Gespeist wurde diese von zwei kleinen Kühlern die links und rechts in den hinteren Kotflügeln montiert wurden. Besonders ärgerlich daran war nicht nur das man dadurch zwei Rennen der Markenweltmeisterschaft aussetzen mußte, sondern obendrein auch noch eine Strafe von 500.000.-DM erhielt, was damals ziemlich viel Geld war.

Um Gewicht zu sparen wurden alle Teile die nicht direkt Teil der Karosseriestruktur waren, also Türen, Hauben, Kotflügel sowie Front- und Heckpartien mitsamt Spoilern aus einem Polyurethanschaum-Sandwich hergestellt. Dieses zwar sehr leichte, aber sehr feste Material wurde erstmals beim Bau des ultraleichten Porsche 908/3 verwendet. Logischerweise wurde der Wagen auch sonst von allem unnötigen Ballast befreit, auch die Heck- und Seitenscheiben wurden durch Pendants aus dünnem Plexiglas ersetzt. Nach dieser Magerkur war der 935 unerwarteterweise sogar 85kg unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht, was die Ingenieure rund um Norbert Singer doch sehr freute, denn dadurch hatten sie wieder etwas Spielraum und konnten zumindest einigermaßen der bauartbedingten doch sehr hecklastigen Achslastverteilung entgegenwirken.
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« Zuletzt geändert: 25.12.07 um 23:48:54 von Norbert_Calenborn »  

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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #5 - 13.12.07 um 21:50:52
 
Keine Bange, am WE wird der Thread weiter vervollständigt. Leider komme ich unter der Woche nie dazu, ich bitte dies zu entschuldigen. Zwinkernd
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Fred G. Eger
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #6 - 14.12.07 um 00:40:25
 
Chapeau.
Ich harre hier am Rechner um baldigst mehr zu lesen.  Smiley
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Norbert_Calenborn
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Muffensausen vor Zuffenhausen?

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #7 - 17.12.07 um 21:55:41
 
Während der ersten Saison wurden zwei verschiedene Vorderkotflügelformen eingesetzt. Die eine war deutlich breiter und erinnerte sehr an ihr Serienpedant, da die Hauptscheinwerfer in den porschetypischen "Torpedorohren" oberhalb der Stoßstange eingelassen waren. Der andere "neue" Typ Kotflügel flogte stattdessen der Linie der vorderen Haube und erzwang somit die Unterbringung der Hauptscheinwerfer unterhalb der angedeuteten Stoßstange, links und rechts neben dem Kühler im Frontspoiler. Dies ergab deutlich mehr downforce an der Vorderachse und verbesserte das Einlenkverhalten des 935 ganz erheblich.

Für die Saison 1976 wurden zwei Wagen gebaut, wobei der zweite als Einsatzfahrzeug gedacht war. Das 76´er Original-Chassis sollte eigentlich nur als Entwicklungsträger dienen, jedoch im Laufe der Saison entschied man sich auch diesen im Rennen einzusetzen um die eingebüssten Punkte mit einem Zweiwagen-Team wieder reinzuholen. Als Werks-Fahrer fungierten im ersten Einsatz-935 Jacky Ickx und Jochen Mass, während Rolf Stommelen und Manfred Schurti als Joker fungierten, die ja auch tatsächlich gezogen wurden und ihre Wirkung nicht verfehlten.

Das Debüt des 935 fand beim ersten Lauf in Mugello statt und übertraf sogar die kühnsten Erwartungen seitens Porsche. Abgesehen von einem schleichenden Plattfuß und dem obligatorischen Reifenwechsel incl. eingehendem Fahrwerks-Check lief der 935 absolut zuverlässig... und fast schon brutal schnell. Ickx und Mass fuhren den Premierensieg nahezu komfortabel nach Hause. Im zweiten 6h-Rennen in Vallelunga bestätigte der 935 dann seine Premierenvorstellung noch souveräner und kam mit satten 15 Runden Vorsprung auf den zweitplatzierten BMW-Alpina über die Ziellinie. Wie auch immer, ein schwer zu schluckender Wermutstropfen hatte Vallelunga aber für die Porsche-Truppe übrig, denn hier moniierte die CSI die Legalität des Intercoolers, bzw. dessen Unterbringung.
Anfang Mai durfte Porsche noch ein letztes mal den 935 in seiner ursprünglichen Form einsetzen, in Silverstone... aber Ickx verbrannte gleich beim Start die Kupplung. Die Reparatur dauerte eine Stunde und vierzig Minuten und dennoch ging man wieder raus ins Rennen und brachte den 935 tatsächlich noch auf dem zehnten Rang ins Ziel.

Das 1000km-Rennen auf dem Nürburgring und das 6h-Rennen in Österreich mußte man sehr zur Trauer der einheimischen Fans auslassen, da die Entwicklung der Wasserkühlung für den Intercooler seine Zeit brauchte. Beide Läufe gingen an BMW, die damit in der Marken-WM den Punktestand ausgleichen konnten. Und da eine Vielzahl Privatiers auf die 3er-BMWs setzten hatte Porsche nun ein ernsthaftes Problem, schließlich wollte man sich nicht so kurz vor dem Ziel noch die mögliche Marken-WM abknöpfen lassen und bei nur noch zwei ausstehenden Läufen war es rein rechnerisch nicht mehr möglich mit nur einem Wagen BMW Paroli zu bieten. In großer Eile wurde der Test- und Entwicklungsträger zum Einsatzauto umfunktioniert und umgerüstet. Die Hatz begann in Watkins Glen, wo ausgerechnet der Joker sofort stach, Stommelen/Schurti gewannen, während Ickx/Mass mit argen Bremsproblemen immerhin noch den dritten Rang retteten. Da aber sämtliche verbliebenen Punkteränge ausnahmslos an die BMW-Armada ging reichte dies nicht aus, nur ein Doppelsieg beim letzten Lauf würde die WM noch ermöglichen. Und tatsächlich: In einer dominanten Vorstellung sicherten die beiden Martini-935 quasi in letzter Sekunde Porsche die Marken-WM mit nur 10 Punkten Vorsprung.

Le Mans zählte 1976 nicht zur Marken-WM und wurde von Jacky Ickx und Gijs van Lennep im Gruppe 6-Porsche 936 gewonnen. Ein Werks-935 war auch am Start, pilotiert von Stommelen und Schurti, die einen überaus beachtlichen fünften Gesamtrang (und damit auch den Klassensieg) einfuhren. Beachtlich vor allem deshalb, weil eine sehr, sehr lange Reparaturpause wegen einer gebrochenen Aufhängung eigentlich alles für die Katz´ zu sein scheinen liess.


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« Zuletzt geändert: 25.12.07 um 23:49:18 von Norbert_Calenborn »  

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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #8 - 17.12.07 um 21:56:58
 
(Zur Auflockerung hier mal eine kleine Videosequenz in der Alain de Cadenet den Ur-935 vorstellt, im Bild sogar die ganz frühe Version mit den Lampen oberhalb der Stoßstange: Media Dateien und klickbare Links in Beiträgen und Signaturen sind nur für registrierte Mitglieder verfügbar!!  Du musst Dich Einloggen .Diese Sequenz stammt aus "Victory by Design - Porsche")

Als eine direkte Folge der beeindruckenden Performance des 935 darf der Ansturm von Kauf-Anfragen durch Privatiers gelten, die dazu führten, das Porsche für 1977 nicht weniger als 13 Replikas des `76er Modells aufbaute. Die ersten Teams die ihre Fahrzeuge erhielten waren in Köln/Rhein beheimatet, nämlich die Gebrüder Kremer (Kremer-Racing), sowie Georg Loos (GeLo-Racing). Der Verkaufspreis war selbst für damalige Verhältnisse geradezu ein Sonderangebot. Lediglich 140.000.-DM wurden für das rennfertige Gerät veranschlagt.



Kapitel eins, Teil zwei: Die mühsame Aufzucht der Brut


Nach einem Meeting der Hersteller mit der CSI wurden die Regeln für die Gruppe 5 leicht verändert. Das Hauptproblem, welches sich während der Gespräche herauskristallisierte, war die An- bzw. Unterbringung der nun schon obligatorischen Turbolader mitsamt der damit einhergehenden Flut von Leitungen und Rohren, sowie der notwendigerweise deutlich stärkeren, aber auch größeren Getriebe und Antriebskomponenten, die allesamt kaum in den doch sehr engen Serien-Chassisstrukturen unterzubringen waren.
Die drei wichtigsten Änderungen waren folgende:
1.) Die Bodenwanne durfte auf das Niveau der Türschwellen angehoben werden um deutlich größere Auspuffrohre und sogar selbst Turbolader unter dem Auto montieren zu können.
2.) Die Trennwand zwischen Fahrzeuginnenraum und Motor durfte von nun an um 20cm in Richtung Cockpit verschoben werden.
3.) Der Teil der Fahrzeug-Struktur der mit dem Serien-Produkt identisch sein mußte befand sich von nun an nur noch zwischen der vorderen und hinteren Trennwand des Fahrzeuginnenraums.

Da Porsche immer darauf bedacht war einen schnellen Start hinzuzaubern machte man sich in Weissach alsbald daran die neuen Freiheiten auszukosten und den 935-77 zu bauen. Die hintere Trennwand wurde um die erlaubten 20cm nach vorne verlegt und ein deutlich größerer und effizienterer Wasser/Luft-Intercooler eingebaut. Die Vorderachs-Geometrie wurde ebenfalls komplett überarbeitet und neue McPherson-Federn kamen zum Einsatz. Bis auf die Tatsache, das der verstellbare Stabilisator von hinten nach vorne wanderte blieb die Hinterachs-Konstruktion unverändert.
Motorseitig gab es neben dem neugestalteten Intercooler noch eine weitere Neuerung, denn zwei kleine KKK-Turbolader ersetzten den zuvor eingesetzten großen Single-Lader von KKK. Das ergab zum einen ein kleines Leistungs-Plus, viel wichtiger war aber das erheblich bessere Ansprechverhalten der Lader und damit die Verringerung der gefürchteten "Turbo-Gedenksekunde". Erste Prüfstandsmessungen ergaben 630PS bei 8000 U/min und 1,4 Bar Ladedruck.



Fortsetzung folgt... Zwinkernd
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« Zuletzt geändert: 26.12.07 um 13:21:58 von Norbert_Calenborn »  

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Andial
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #9 - 18.12.07 um 00:33:59
 
Hallo Nobby,

das Warten hat sich gelohnt.  Da kommen Erinnerungen hoch...  Smiley

Mit den (flachen) Scheinwerfern in der Front gab es erst Probleme. Die CSI wollte Porsche in die Suppe spucken, musste aber dann klein beigeben, da das Reglement Porsche Recht gab.

Mit den Ladeluftkühlern war es so, daß die Serienmotorhaube auf den 935 passen musste, was mit den rausragenden Ladeluftkühlern nicht ganz der Fall war.

BTW: Wimre brachten die Ladeluftkühler etwa 50 PS.

Unter Vorbehalt, da aus dem Gedächtnis abgerufen.  Smiley

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Rudi
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« Zuletzt geändert: 18.12.07 um 00:40:12 von Andial »  

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#23AJR
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GT-Eins-Forumsmitgli
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #10 - 18.12.07 um 01:35:40
 
Ein toller Artikel über meinen "Lieblingsrennwagen von vor meiner Geburt".
Auf einer Skala von 2 Daumen kriegst du 2 Daumen.
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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #11 - 18.12.07 um 12:55:52
 
Vielen Dank für die Blumen Fred G. Eger, Andial und #23AJR,  doch urteilt nicht zu vorschnell, nach vorsichtiger Schätzung erwartet euch noch ca. das  acht-zehnfache Textvolumen, denn bis einschließlich 1984 wollte ich den Text schon noch zusammenfügen. Gut, der Porsche-Enthusiast wird sicherlich erwähnen wollen, das der 935 auch nach ´84 noch erfolgreich in div. Rennserien und am Berg unterwegs war, doch ich möchte es vorerst bei den Grp. 5 bzw. GTX-Einsätzen belassen.

Und ja Rudi, mit deiner Erinnerung liegst du ja sogar goldrichtig, diese 50PS Leistungsplus durch den Ladeluftkühler ist ja durchaus im Streuungsbereich den damalige Leistungsprüfstände innehatten. "Offiziell" sprach man ja von zunächst von 590 PS und für 1977 von 630PS, ergo eine Differenz von nominell 40 PS... allerdings darf getrost davon ausgegangen werden, das diese Angaben auf- bzw. abgerundet wurden. Somit bist du mit den 50 PS durchaus "bei der Musik" Zwinkernd

Ich hoffe noch im Laufe der Woche den Text weiterführen zu können, über die Feiertage aber garantiert, schließlich möchte ich euch doch die besinnliche Weihnachtszeit versüssen Zwinkernd
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Graubi
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917 -- Der heilige Gral!

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #12 - 19.12.07 um 15:09:28
 
Na wunderbar!! Durchgedreht Wir freuen uns schon auf das Leckerli!!!
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Norbert_Calenborn
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Muffensausen vor Zuffenhausen?

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #13 - 24.12.07 um 16:48:16
 
Hallo allerseits,

erstmal muß ich mich entschuldigen, das selbst heute, am heiligen Abend noch nix neues hier steht. Ich bin kein Freund von leeren Versprechungen und großartigen Ankündigigungen die dann nicht gehalten werden, aber ich bitte mein Versäumnis zu entschuldigen, denn ich bin vor zwei Tagen durch einen vorschnellen Kindersegen (der erst Mitte Janunar erwartet war) überrascht worden, daher ging bei mir alles ziemlich drunter und drüber. Bevor jetzt vorschnelle Glückwünsche geäußert werden muss ich vielleicht hinzufügen, das nicht ich, sondern mein Neffe Vater wurde. Aber ich verspreche euch, schnellstmöglich, wahrscheinlich sogar heute abend noch, den Text weiterzuschreiben.


Mit bestem Dank für euer Verständnis

Norbert Calenborn
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cybersdorf
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #14 - 24.12.07 um 16:51:23
 
Ist völlig ok, nur Zeit lassen, es sind Feiertage! Smiley
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #15 - 25.12.07 um 02:20:50
 
Wiieee? Ist föllig okee?
Wiiiieee? Feiertage?
Kindersegen?

Alles keine Entschuldigung, dass wir hier nix lesen können....



Zwinkernd

Doch. Ja. Ich schliesse mich meinem Vorredner an. Prost & frohes Festen&Feiern.
Durchgedreht
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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #16 - 25.12.07 um 23:44:27
 
Danke für euer Verständnis!  Smiley   Also weiter geht´s:

Die signifikanteste Modifikation am 935-77 war aber natürlich der neue Body-Kit. Norbert Singer redesignte die komplette Front, lediglich die vordere Haube und die angedeutete Stoßstange blieb erhalten, da dies ja vom Reglement so gefordert war. Auch die hinteren Kotflügel wurden neu gestaltet, wiesen nun eine Art "Trittbrett" auf, welches sich bis nach vorne zum vorderen Kotflügel erstreckte. Zudem wurden sie weit nach hinten gezogen, umschlossen die eigentliche 911-Heckpartie, waren nach hinten offen und waren damit nicht mehr so porschetypisch rund um die Räder gezogen wie man es vom 911 sonst kennt. Das absolute Sahnehäubchen war aber die Heckpartie: ein einteiliges GFK-Teil, mitsamt Plexiglas-Heckscheibe, zwei großen Lufteinlässen sowie dem neuen Heckflügel (der an zwei großen "Finnen" aufgehangen war), wurde am oberen Heckscheibenrahmen angeschlagen und schlicht ÜBER die 911-Heckpartie gestülpt. Das gab dem 935 fortan ZWEI Heckscheiben, da die originale ja vom Reglement vorgeschrieben war. Eine ungewöhnliche, aber höchst effektive Lösung um den CW-Wert zu verbessern, die Anströmung zum Heckflügel zu optimieren und dem Motor mehr Luft zu verschaffen... und das alles völlig legal!

Doch der 935-77 war zum Saisonbeginn bei den 24h-Daytona noch nicht einsatzbereit. Porsche trat dort also nochmals mit dem 935-76 an. Nach zwei haarsträubenden Reifenschäden auf den harten Daytona-Bankings bei annähernd 300km/h (ohne ernsthaft anzuschlagen, welch´ ein Glück!!!) und den dadurch notwendig gewordenen Reperaturen gab schließlich das Getriebe auf. Lediglich der von Kremer-Racing vorbereitete 935 blieb übrig um die Porsche-Fahne in der Gruppe 5 hochzuhalten, doch auch der von Joest/Wollek/Krebs gesteuerte Wagen haderte nach mehreren Führungsstunden mit Getriebeproblemen, lief zuletzt nur noch im vierten Gang und als dann noch im Infield eine Zentralmutter brach und zum Verlust eines Rades führte war dann auch hier Feierabend.

Nach eingehenden Testfahrten mit dem 935-77 in Paul Ricard waren sowohl Ickx und Mass geradezu überschwenglich und voll des Lobes, rühmten die nun superleichte Lenkung und den exzellenten Grip den der Wagen aufbaute, von der stark verbesserten Leistungsentwicklung des Motors und der damit einhergehenden Fahrbarkeit beim rausbeschleunigen ganz zu schweigen. Eine gute Portion Euphorie schwang mit im Hinblick auf den ersten Renneinsatz mit diesem Fahrzeug in Mugello, doch erstens kommt es anders... und zweitens als man denkt.
Während eines sintflutartigen Schauers verlor das diesmal von Mass/Barth pilotierte Auto zunächst die Führung an den Kremer-935 von Fitzpatrick/Wollek. Mass, der an diesem Wochenende unter einer Magen-Darm-Grippe litt, überkam mitten in seinem Stint große Übelkeit und steuerte unplanmässig die Box an um an Jürgen Barth (der seinerseits schon den erkrankten Jacky Ickx ersetzte) zu übergeben. Dann nahm das Unglück vollends seinen Lauf, denn nach dem nächsten Stopp, bei dem auch die Bremsbeläge gewechselt wurden, preschte Barth wieder aus der Box... und kam nicht wieder. Die frischen Bremsen verweigerten gänzlich ihren so wichtigen Dienst bei der Anfahrt zur nächsten Kurve. Den sich anbahnenden Horror-Crash konnte Barth abwenden, indem er kurzerhand den Kremer-935, in dessen Windschatten er aus der Box wieder auf die Strecke kam, als Prellbock und Bremsklotz benutzte. Großes Glück für Barth, großes Unglück für das Kremer-Team, denn beide Wagen waren jetzt raus, aber glücklicherweise niemand verletzt. Immerhin gab es dennoch wichtige Punkte für die Marken-WM, denn der 935-76 von Georg Loos (Gelo-Racing) hatte nach diesem Misgeschick die BMW-Meute recht locker im Griff und fuhr einen ungefährdeten Gesamtsieg ein.

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #17 - 25.12.07 um 23:50:06
 
Zurück in Weissach stellte man fest, das es sinnvoller ist einen neuen 935-77 aufzubauen als den ramponierten Mugello-Wagen wieder aufzubauen. In Rekordzeit schaffte man diese Aufgabe, so das man beim nächsten Rennen in Silverstone den begeisterten Fans erneut einen herzergreifenden Fight an der Spitze des Feldes zwischen dem Werks-935-77, den Kremer- und Gelo-935-76 sowie diesmal nur einem einzelnen BMW 320i zeigen konnte. Und in genau dieser Reihenfolge schrieben sich dann die genannten Protagonisten nach superpackenden Duellen auch in die Siegerliste des Rennens ein.

Nun stand für viele das (neben Le Mans) Saison-Highlight an: das 1000km-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife! Abgesehen vom Werks 935-77 waren neben den Kremer- und Gelo-935 noch eine ganze Reihe identischer 935 gemeldet, die sonst "nur" in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft zu sehen waren. Zur großen Überraschung vieler (vermutlich unwissender) war Rolf Stommelen im roten Gelo-Vorjahres-935 das Maß der Dinge am Ring, hielt Ickx im Martini-Porsche ziemlich locker in Schach. Doch sehr zum Bedauern der Zuschauer fiel der Stommelen/Hezemans-Wagen schon recht früh einem Differentialschaden zum Opfer, dadurch waren beide Piloten gezwungen auf den zweiten Gelo-Porsche umzusteigen und mit Tim Schenken als drittem Piloten weiterzufahren. Sie sollten aber nicht die einzigen mit massiven Problemen bleiben, denn auch der Werkswagen fiel bald aus, weil ständig schlimmer werdende Fehlzündungen trotz einer Vielzahl unplanmäßiger Boxenstopps nicht in den Griff zu bekommen waren. Nun folgte ein wahrer Krimi (dazu kann ich euch nur empfehlen auch mal die Seite von Rudi Izdebski zu besuchen: Media Dateien und klickbare Links in Beiträgen und Signaturen sind nur für registrierte Mitglieder verfügbar!!  Du musst Dich Einloggen )! Die Führung übernahm der in Jägermeister-Farben lackierte 935 des Max Moritz-Teams aus der DRM, aber nur bis ein imposanter Reifenplatzer sämtliche Siegchancen zunichte machte. Womit eigentlich niemand mehr rechnete passierte dann doch noch: Rolf Stommelen im zweiten Gelo-Porsche war wieder ein heißer Siegkandidat, sogar ein sehr heißer! In einer fulminanten Aufholjagd jagte er den letzten verbliebenen Kremer-Porsche von Wollek/Fitzpatrick so erbarmungslos vor sich her bis dieser sich zunächst die Reifen ruinierte und anschließend auch noch einen Extra-Reparaturstopp wegen eines vermaledeiten Gasgestänges einlegen mußte. Stommelen/Hezemans/Schenken siegten also zur Begeisterung aller Fans vor Wollek/Fitzpatrick und (völlig unerwartet) den BMW-Junioren Surer/Winkelhock auf BMW 320i.

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #18 - 26.12.07 um 02:10:22
 
Der Martini 935-77 war der einzige europäische Wagen der den weiten Weg nach Watkins Glen in Kauf nahm um am dortigen 6h-Rennen teilzunehmen. Aber auch hier erwartete die Porsche-Werkstruppe alles andere als ein leichtes Spiel. Neben einigen 935-76 waren in erster Linie der mit George Follmer (der ja bereits in der sagenumwobenen CanAm-Serie eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte das er mit Porsche-Turbo-Power mehr als vorzüglich umgehen konnte) und Brett Lunger top-besetzte Porsche 935 von Vasek Polak und ein wahrhaft exotischer und brutal schneller BMW 320i mit McLaren-Motor in der Favoritenrolle zu sehen. Aber hier konnte der "neue" dann doch sein volles Potential zeigen, denn trotz Problemen mit dem Keilriemen und später im Rennen sogar nachlassendem Ladedruck konnten Ickx/Mass mit einem Drei-Runden-Vorsprung den Sieg vor Follmer/Lunger einfahren!

In Brands Hatch goss es wie aus Kübeln und wegen der ständigen Startverschiebungen kam es zu einer Verkürzung der Renndistanz von 6h auf einen 2,5h-Sprint. Als dann endlich bei nachlassendem Regen doch noch gestartet wurde schlug die Stunde des Max Moritz-Teams. Manfred Schurti und Edgar Dören zeigten ihre ganze Klasse als Regen-Spezialisten und fuhren dem Feld erstmal auf und davon. Doch als die Strecke zusehends trockener wurde schlug Jacky Ickx zurück, holte beständig auf und überholte schließlich das Jägermeister-Auto. Danach gab es für den Werks-Martini-Porsche kein Halten mehr... mit satten zwei Runden Vorsprung  wurde der Gesamtsieg und die Markenweltmeisterschaft unter Dach und Fach gebracht. Auf den Positionen zwei und drei lagen ebenfalls Porsche 935, nämlich die beiden Kremer-Autos von Konrad/Joest und Wollek/Faure.

Die abgelieferten Vorstellungen des 935-77 (abgesehen vom Desaster am Nürburgring) sorgte für ein gewisses Maß an Unmut bei den Porsche-Kunden, denn sie hatten aus ihrer Sicht viel Geld für den technisch "überholten" 935-76 ausgegeben. Einzig das Kremer-Team bevorzugte es zu handeln anstatt zu maulen und entwickelte langsam aber sicher ihre eigene Version des 935-77. Das sogenannte "K2-Body-Kit" änderte sich drastisch. Zunächst baute man neue hintere Kotflügel, die ihrerseits denen des Werks-935-77 nicht unähnlich waren, aber oben durch einen zusätzliche Spoilerlippe auffielen. Der Hausgemachte Heckspoiler sah aus wie ein Mix aus der `76er und `77er-Version. Die "Nase" erfuhr ebenfalls Neuerungen in Form von deutlich schmaler zulaufenden Kotflügeln und daher auch einem tieferliegendem und flacher montiertem Kühler in der Front. Zwischen den vorderen und hinteren Kotflügeln wurden außerdem die "Trittbretter" vom Werks-935-77 kopiert.

Als nächstes Event stand Le Mans an. Dieses Rennen jetzt mit eigenen Worten zu beschreiben wäre nicht halb so eindrucksvoll wie bewegte Bilder, daher beschränke ich mich darauf euch drei Links zu dem Werks-Film über das Rennen zu geben und anschließend in kurzen Worten zusammenzufassen wie es den Kunden-Teams erging. Hier also erstmal die Links:

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #19 - 26.12.07 um 02:59:12
 
Neben dem Werks-935 starteten noch vier private 935, zwei Gelo-Porsche, ein Kremer-935 und der Wagen des französischen JMS-Teams. Georg Loos lastete seinen Fahrern eine besondere Bürde auf, denn er meldete auf beiden Wagen exakt die gleichen drei Fahrer, er hatte eine "Lücke" im Reglement entdeckt und konnte so auf einen vierten Fahrer verzichten. Als Fahrer fungierten für ihn Toine Hezemans, Hans Heyer und Tim Schenken. Die Kremer-Brüder setzten auf Guy Edwards, Nick Faure und John Fitzpatrick, während JMS auf Claude Ballot-Léna und Peter Gregg vertrauten. Das Kremer-Auto sowie der zweite Gelo-Porsche strandeten bereits in der zweiten Rennstunde mit Motorschaden bzw. Problemen an der Einspritzpumpe. Der erste Gelo-Porsche hingegen lief hervorragend, hielt sich lange zwischen den favorisierten Gruppe 6 Porsche 936 und Renault 442, schied jedoch auch in der 22. Stunde aus. Somit lag es an der JMS-Truppe die Porsche-Fahne in der Gruppe 5 hochzuhalten, was auch vortrefflich gelang, denn wohl niemand hätte diesem Team den dritten Gesamtrang und den Klassensieg zugetraut.

Zum Ende der Saison baute Porsche auf Grund der regen Nachfrage nochmals 15 Kunden-935, erneut nach dem Muster des 935-76. Allerdings gab es zwei nennenswerte Modifikationen: zum einen wurden nun nur noch Twin-Turbo-Aggregate ausgeliefert und zum anderen bekamen die Kunden nun die gleiche Hinterachskonstruktion wie die des 935-77.


Lest in der nächsten Folge dann wie es zur Entstehung des Porsche 935/2 "Baby" und dem 935/78 "Moby Dick" kam... Die Saison 1978 hatte es wahrlich in sich!
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #20 - 26.12.07 um 13:13:21
 
Kapitel eins, Teil drei: der "kleine Bruder"

In der Deutschen Rennsportmeisterschaft 1977 wurden nach dem gleichen Gruppe 5-Reglement wie in der Marken-WM Sprintrennen ausgetragen und Porsche dominierte mittlerweile dort die Division 1 (also die Silhouette-Prototypen über 2 Liter Hubraum), während Ford und BMW es vorzogen in der technisch (noch) nicht so anspruchsvollen kleinen Division 2 (bis 2 Liter Hubraum) anzutreten. Wie dem auch sei, bei Porsche empfand die Berichterstattung über die Rennserie als sehr einseitig, denn die Presse nannte die Gesamtergebnisse eher beiläufig, berichtete aber eingehend über die Kämpfe in der kleinen Division, ergo dem Dauerzwist BMW vs. Ford. Zudem warf man Porsche oft genug vor sich nicht dem direkten Duell bzw. Dreikampf stellen zu wollen und sogar das angeblich JEDER dort Gesamtsiege einfahren könne wo keine Konkurrenz herrschte.

Professor Ernst Fuhrmann, damaliger Vorstandschef der Porsche AG, entschied sich diesen teilweise schon dummdreisten "Fach-Journalisten" sprichwörtlich "übers Maul zu fahren" und wies Hans Mezger (Leiter der Motorenabteilung) sowie Norbert Singer (Leiter des Gruppe 5-Projekts) an einen 2-Liter-Wagen zu bauen. Dabei wurde zur zusätzlichen Demütigung der "Besserwisser" sofort auch der Name des neuen festgelegt: ein "BABY" sollte die Konkurrenz nach Strich und Faden düpieren und nach einigen wenigen Demonstrations-Teilnahmen wieder von der Bühne verschwinden. Ganz offiziell erhielt er natürlich auch noch die Typenbezeichnung Porsche 935/2 "Baby". Dies alles geschah erst am 05. April 1977, also reichlich knapp, denn für sein Debüt legte man auch gleich noch das Saison-Highlight, das stets ausverkaufte Happening auf dem Norisring fest, welches am 03. Juli stattfinden sollte.

Abgesehen von der unglaublichen Zeitnot war zunächst das Hauptproblem den 935 auf das Gewichtsniveau der Division 2 abzumagern. Dies lag bei 725kg und um dies zu erreichen mußte der 935 satte 245kg abmagern! Selbst für Porsche, die ja den Leichtbau als Firmensphilosophie betreiben, keine leichte Aufgabe. Jedes, wirklich jedes Bauteil wurde auf Einsparungsmöglichkeiten geprüft. Zu aller erst erinnerte man sich daran, das laut Reglement ja nur noch der Fahrgastraum zwischen den beiden Trennwänden vorne und hinten dem original Chassis entsprechen mußte. Also trennte man kurzerhand die "überschüssigen" Chassisstrukturen ab und ersetzte sie durch eine Rohrrahmenkonstruktion aus Aluminium. Während die Vorderachskonstruktion vom 935-77 übernommen wurde, setzte man hinten auf einteilige Aluminium-Radaufhängungen wie sie bereits aus dem Turbo-Carrera von 1974 bekannt waren.

Der Motor war eine speziell angefertigte 1,4-Liter Version des vom 911 bekannten 6-Zylinder-Boxers. Durch die Nutzung von nur einem Turbolader mit einem sehr viel kleineren Luft/Luft-Intercooler konnte ebenfalls eine Menge Gewicht eingespart werden. Bei Prüfstandmessungen erreichte der Treibsatz 370 PS bei 8000 U/min und 1,4 bar Ladedruck. Durch die geringere Leistung und dem kleineren Drehmoment konnte auch das kleinere und deutlich leichtere Getriebe eines "normalen" Renn-Carreras genutzt werden. Zudem hatte dieses Getriebe fünf anstatt der für den 935 üblichen vier Gänge und passte somit erheblich besser zur Charakteristik des kleineren Motors. Andere Modifikationen waren z.B. ein kleinerer 100-Liter-Tank und kleinere 13,5 Zoll breite und 16 Zoll hohe Hinterrad-Felgen anstatt der üblichen 15x19´´-Felgen, wodurch die Möglichkeit gegeben war sehr viel schmalere hintere Kotflügel anzubringen. Ferner verzichtete man auf den Kühler im Bug und schuf so einen glatteren und nochmals aerodynamisch verbesserten Frontspoiler.
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« Zuletzt geändert: 26.12.07 um 21:22:04 von Norbert_Calenborn »  

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #21 - 26.12.07 um 13:14:37
 
Nachdem das Licht in der Weissacher Rennsport-Abteilung nachts fast nie ausging konnte der 935/2 "Baby" am 30. Juni, also nur Stunden vor dem geplanten Auftritt am Norisring, seine ersten Meter unter die Räder nehmen. Sehr zum Entzücken der übermüdeten Ingenieure stellte sich nach der Endmontage heraus, das sich die Waage nicht überreden liess mehr als 710kg anzuzeigen, ergo satte 15kg Untergewicht auswies. Wie auch immer, durch den Umstand das man absolut keine Zeit zum Testen hatte, stellten sich am Rennplatz doch ein paar ziemlich üble Probleme heraus. Zum einen war die Motorleistung am unteren Ende des Drehzahlbandes selbst mit viel "good-will" nur als "dürftig" zu bezeichnen, die Gangabstufung des Getriebes war viel zu hoch angesiedelt und ohne den Wasser/Luft-Intercooler gelang es "dank" der vom 935-77 übernommenen hinteren Karosserieabdeckung nicht die vom Motor abgestrahlte Hitze aus dem Cockpit abzuführen. Da es am Renntag zudem auch noch brüllend heiß war mühte sich der arme Jacky Ickx mit dem viel zu lang übersetzten und niedertourig etwas brustschwachen "Baby" aus den engen Spitzkehren des Norisrings heraus, tummelte so gut es ging auf Platz 6 umher und mußte schließlich kurz bevor ihn ein Hitzschlag ereilte in der 38ten von 70 Runden aufgeben.

Nun hatten die Porsche-Kritiker Wasser auf ihren Mühlen und zogen in der Presse ordentlich vom Leder. Professor Fuhrmann stachelte dies natürlich nur noch mehr an diese Bande mundtot zu machen und meldete den Wagen für den Lauf am Hockenheimring. Nun, mit etwas mehr Vorlaufzeit, waren natürlich alle Probleme aussortiert und Ickx demütigte die versammelte Konkurrenz. Im Schnitt war Ickx satte fünf Sekunden pro Runde schneller als die nächstbesten und siegte souverän vor der so hochgejubelten BMW-Junior-Mannschaft bestehend aus Surer/Winkelhock/Cheever auf den bis dahin dominanten BMW 320i.
Sehr zum Bedauern aller Porsche-Fans wanderte nach dieser eindrucksvollen Demonstration der wahren Verhältnisse das "Baby" ins Museum.

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #22 - 30.12.07 um 18:42:15
 
BTW: Wimre war es so, dass Ickx um den HHRing-Einsatz "betteln" musste, da Porsche ihn durch einen anderen Fahrer ersetzen wollte.

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #23 - 31.12.07 um 07:36:36
 
Kapitel eins, Teil vier: "Big Brother"

Norbert Singers nächstes und wohl radikalstes Projekt war der 935/78. Wie schon beim 935/2 wurde vor bzw. hinter der Fahrgastzelle alles entfernt und durch einen leichten Alu-Rohrrahmen erstetzt. Eine andere Weiterentwicklung bezog sich auf die Regeländerung von 1977, das der Chassisboden auf das Niveau der unteren Türkanten angehoben werden durfte. Hintergrund dieser Regeländerung war ja, das die Frontmotor-Boliden größer dimmensionierte Abgassysteme und sogar deren Turbolader unter dem Chassis montieren konnten, aber Norbert Singer erkannte darin noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil! Alles was sich unterhalb der unteren Türkante befand wurde entfernt und durch ein deutlich flacheres Pendant aus GFK ersetzt, was einen nicht zu unterschätzenden Gewichtsvorteil mit sich brachte. Allerdings ging natürlich durch diese Maßnahme ein entscheidendes Teil für die Verwindungssteifigkeit des Wagens verloren, zumindest könnte man dies denken. Doch Singer und sein Team erweiterten stattdessen den ohnehin vorhandenen Aluminium-Überrollkäfig, verband ihn mit den vorne und hinten vorhandenen Alu-Rohrahmen und machte somit den 935 zu einem reinrassigen Rohrrahmen-Boliden mit aufgesetzter Stahl-(Rest-)Karosse... und das alles absolut legal! Nun wurde obendrein das Chassis auf die Original-Bodenfreiheit abgesenkt, was den 935/78 satte 7,5cm tieferlegte! Regelauslegung at its best!

Die Radaufhängung blieb die gleiche wie beim 935/77, bis auf die Tatsache das die vordere Spur um 122mm verbreitert wurde und die hinteren, bislang aus Stahl gefertigten Querlenker, durch einteilige Aluminium-Teile ersetzt wurden.

Der Motor hingegen war ein gänzlich neuer, 3200ccm großer und mit Vierventiltechnik ausgestatteter, wassergekühlter 6-Zylinder-Boxer mit Twin-Turbos. Eine weitere absolute Neuheit war das auf den Kopf gestellte, also um 180 Grad gedrehte Viergang-Getriebe. Dies hatte den entscheidenden Vorteil, das die Antriebswellen nicht so geneigt, sondern nahezu horizontal zur Radnabe der sehr großen 19Zoll-Felgen verliefen, was der Verwindungsteifigkeit der Antriebswellen und ihrer Gelenke sehr zu Gute kam.

Die Hubraumerweiterung brachte mit sich, das der 935 in einer höheren "Teilklasse" der Gruppe 5 eingestuft wurde, somit ein Mindestgewicht von 1025kg anstatt der bislang üblichen 970 kg aufweisen mußte. Doch diese Mehrmasse von 55kg machte den Porsche-Ingenieuren keine großen Kopfzerbrechen, denn der 935/78 war maßgeblich für Le Mans gedacht, und dort würde er trotz des Mehrgewichts sicherlich die erhoffte höhere Topspeed auf der alles entscheidenden Mulsanne-Geraden erreichen dank des neuen 3200ccm-Motors. Und das tat er auch! Nicht nur das er in Le Mans 1978 das stärkste Auto war, nein, er erreichte auch im Training die höchste Top-Speed von allen, nämlich exakt 366km/h!

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« Zuletzt geändert: 31.12.07 um 07:37:51 von Norbert_Calenborn »  

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #24 - 31.12.07 um 07:38:57
 
Das völlig neue Body-Work hielt allerdings für Singers Team noch ein paar Probleme bereit. Denn grundsätzlich war der 935/78 sehr, sehr stromlinienförmig ausgelegt, mit einer langen "Nase" und einem noch längeren Heck mit sehr flach angebrachtem und breitem Heckflügel. Hinzu kamen Tür-Abdekungen, die genauso breit waren wie die vorderen und hinteren Kotflügel (um einen Strömungsabriss und damit Verwirbelungen zu verhindern) und mit sehr großen Naca-Öffnungen für die in den hinteren Kotflügeln angebrachten Kühler (die ihrerseits nun die Zylinderköpfe kühlen sollten) versehen waren. Nach langen, laaaaaangen Diskussionen mit der CSI entschied selbige, das die Türen Teil des geforderten Original-Chassis sind/waren und somit auch dem Original-Serien-Produkt entsprechen sollten. Ein wirklich harter Knüppel zwischen den Beinen der Porsche-Aerodynamiker. Deren Lösung sah wie folgt aus: Man halbierte die Türverkleidung vertikal und setzte sie auf die Original-Tür um wenigstens den Luftfluss zu den hinteren Kühlern etwas sauberer zu gestalten. Allerdings mußte der breite und sehr flach montierte Heckflügel wegen des stark verwirbelten Luftflusses einem schmaleren und höher montiertem Heckflügel weichen, was dem CW-Wert und somit dem Top-Speed auf der Mulsanne-Geraden wieder entgegen stand.

Ein weiteres Novum war, das der 935/78 entgegen der Porsche-Tradition rechtsgelenkt war, da die meisten Rennstrecken ohnehin im Uhrzeigersinn gefahren werden.

1978 konzentrierte man sich in Weissach ausschließlich auf Le Mans und ließ die Privatiers die Porsche-Fahne im Kampf um die Marken-WM hochhalten. Nur bei zwei "Gastspielen" wurde der "Moby Dick" genannte 935/78 zu Testzwecken eingesetzt. Allerdings muß erwähnt werden, das die Marken-WM 1978 keine echte Herausforderung für Porsche darstellte, sieht man mal vom Erscheinen des Werks-BMW 320 Turbo ab. Paul Rosches (BMWs-Motorenpabst wie er allenthalben genannt wird) Versuch die Division 1 aufzumischen war eher kläglich, zudem sich BMW eigentlich eher auf die Division zwei mit ihren Sauger-320 konzentrierte. Aber es gab trotzdem sehr spannende Rennen, hauptsächlich zwischen den beiden Kölner Teams von Loos und Kremer. Georg Loos, ein Börsen-Spekulant und erfolgreicher Geschäftsmann, hatte genügend Geld um drei aktuelle Werks-935 zu kaufen. Nebenbei leistete er sich den Luxus die volle Werks-Unterstützung mitsamt des Mechanikerteams zu mieten. Auf der anderen Seite stand das Kremer-Team, die beiden Kremer-Brüder waren ihrerseits Ingenieure die ihre Fahrzeuge selbst betreuten und weiterentwickelten. Sie finanzierten ihren Renneinsatz einzig durch Sponsoren.

In Silverstone war beim 6h-Rennen die Feuertaufe des 935/78 angesetzt, welcher vom Start weg auf und davon zog und der Konkurrenz satte vier Sekunden pro Runde aufbrummte. Jochen Mass brach seinen eigenen Grp 5-Rekord gleich mehrfach und Jacky Ickx brachte den "Moby Dick" mit nicht weniger als sieben Runden Vorsprung ins Ziel - welch´ ein Debüt! Das Rennen um den zweiten Platz entschieden wie erwartet die beiden Kölner Teams unter sich. Nach hartem aber fairem Kampf markierte der Kremer-935 unter Wollek/Pescarolo den zweiten Platz für sich, nachdem alle drei Gelo-Porsche (Hezemanns/Heyer/Fitzpatrick, Hezemanns/Fitzpatrick und Ludwig/Bell/Heyer) ausfielen. Der zweite Kremer-935 unter Schornstein/Winter/Wollek mußte sich nach einigen technischen Querelen zweier 320i geschlagen geben, welche von Grohs/Joosen bzw. Kottulinsky/Hotz pilotiert wurden.

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« Zuletzt geändert: 31.12.07 um 07:44:56 von Norbert_Calenborn »  

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #25 - 31.12.07 um 07:39:30
 
Martini als Hauptsponsor gab sich mit Le Mans und Silverstone nicht zufrieden und sah sich unterrepräsentiert. Ein Auftritt im Heimatland wurde gefordert, somit war Vallelunga´s 6h-Rennen eine erneute Bühne für den 935/78. Diesmal von Ickx und Schurti pilotiert übernahm der "Moby Dick" ab der Rennmitte die Führung und sah wie der souveräne Sieger aus, doch ein aufgewirbelter Stein zerschlug die Einspritzung wenige Minuten vor Rennende, somit ging der Sieg Kremer (Pescarolo/Wollek) vor den beiden Gelo-935 (Hezemanns/Heyer/Fitzpatrick sowie Ludwig/Fitzpatrick/Hezemanns), gefolgt von Surer/Kottulinsky im 320i sowie drei weiteren 935 (Jolly Club, Kremer-Racing und Konrad-Motorsport).

Zum dritten mal in Folge war Le Mans kein Lauf zur Marken-WM, dafür aber "offen" für Sportwagen der Gruppen 4, 5 und 6 sowie alle IMSA-Klassen und der Automobile Club de l´Ouest´s eigener GTP-Klasse. Neben dem Martini "Moby Dick" 935/78 waren sieben weitere 935 in der Gruppe 5 gemeldet und zusätlich noch deren zwei in der IMSA-Klasse. Kremer trat mit drei selbstentwickelten 935 K2 an, während Gelo nur einen 935 mit leicht verlängertem Heck an den Start brachte.

Stommelen/Schurti hatten ein sehr ereignisreiches Le Mans und brachten den 935/78 auf Platz acht ins Ziel. Wie auch immer, dies reflektierte in keinster Weise das Potential des Wagens, denn alleine die elend langen Boxenstopps wegen eines Öllecks (welches sich schlußendlich als harmlos erwies) kosteten immens viel Zeit. Von den Privatiers glänzten lediglich der rote "Hawaiian Tropic"-935 von Redman/Barbour/Paul auf Platz fünf und mit einer Runde Rückstand der Kremer-935 von Busby/Cord/Knoop, direkt gefolgt vom Cachia-935. Alle anderen fielen während der 24h wegen div. Defekten aus.

Ende 1978 baute Porsche erneut sieben weitere Kunden-935, welche dem Stand des 935/77 entsprachen, jedoch mit dem um 180 Grad gedrehten Getriebe versehen waren. Ein Modifikations-Set für diese Getriebeanordnung, welches sich so wunderbar bewährt hatte, wurde ebenfalls den bestehenden Kunden angeboten. In der IMSA waren lediglich Mono-Turbos erlaubt, somit der 935 eigentlich untauglich. Doch die "alten" Single-Turbo-935 dominierten auch hier die Szene. Peter Gregg gewann die Meisterschaft mit großem Vorsprung vor Bill Whittington, Gianpierro Moretti, Don Whittington und anderen... alle in identischen 935!


Lest in Kapitel zwei "Die Privatiers übernehmen" wie es nach dem Rückzug des Werks-Teams weitergeht! Zwinkernd
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917 -- Der heilige Gral!

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #26 - 16.01.08 um 20:50:30
 
Norbert_Calenborn schrieb am 31.12.07 um 07:39:30:
[size=18].......

Lest in Kapitel zwei "Die Privatiers übernehmen" wie es nach dem Rückzug des Werks-Teams weitergeht! Zwinkernd


Und alles hart sicher schon gespannt auf die Fortsetzung im neuen Jahr!! Durchgedreht
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #27 - 17.01.08 um 21:08:21
 
Bitte entschuldigt die lange Wartephase, ich verspreche das ich am Wochenende fleißig weiterschreibe und hoffentlich schon am Samstag abend reichlich neuen Lesestoff präsentieren kann  Zwinkernd
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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #28 - 20.01.08 um 18:27:44
 
Kapitel zwei, Teil eins: Die Privatiers übernehmen


Da sich für die Saison 1979 keinerlei ernsthafte Konkurrenz abzeichnete entschied man sich bei Porsche für eine Weile kein Werksengagement im Rennsport zu betreiben. Nun lag es gänzlich an den gut organisierten Kundenteams die Porsche-Fahne hochzuhalten und möglichst weitere Titel einzufahren. Zu den Favorieten zählten natürlich auf dem europäischen Kontinent erneut das Kremer- und das Gelo-Team, sowie die Teams von Peter Gregg und Dick Barbour in den USA.

Während Loos und die anderen Teams sich "gezwungen" sahen mit den Kunden-935 weiterzufahren bevorzugten die Kremer-Brüder diese Wagen nicht nur vorzubereiten und einzusetzen, sondern wie bereits im Jahr zuvor nach eigenen Ideen und Erkenntnissen weiterzuentwickeln...und dies sogar hin und wieder mit Werksunterstützung. Ihre dritte Evolutionsstufe, der 935 K3, wurde zum erfolgreichsten Modell von allen. Der K3 verzeichnete letztlich über einhundert Modifikationen und Detailänderungen gegenüber seinem Ausgangsprodukt, dem 935/77. Die wohl signifikanteste war wohl das nahezu gänzlich überarbeitete Bodywork, aber auch im Bereich der Chassisstruktur und dem Motorenumfeld wurde viel verbessert. Dazu gehörte auch, das man beim K3 wieder zurück zum Air/Air-Intercooler (wie beim "Original"-935 von 1976) wechselte, welchen Porsche seit dieser Zeit paralell weiterentwickelte. Der nun stark verbesserte Rumpfmotor war in 2850, 3000, 3200 und sogar in 3300ccm erhältlich. Speziell die 3,2 und 3,3-Liter-Versionen waren ideal für Sprintrennen und Qualifyings, da diese stärker, aber eben auch durstiger waren. Der 3,2-Liter Motor generierte nun brauchbare 800 PS bei 8000U/min und 1,7 bar Ladedruck. Der Air-Air-Intercooler wurde clevererweise zwischen Motor und hinterem Schott angebracht.

Die Chassisstruktur wurde ringsum versteift indem man zusätzliche Aluminiumrohre vom Überrollkäfig ausgehend an die Aufhängungspunkte der Radaufhängungen führte. Darüberhinaus wurde die gesamte Motoraufhängung nochmals überarbeitet und ebenfalls durch ein Aluminiumrohrrahmengestell ersetzt, welches extra dafür konzipiert wurde um einen Motorwechsel schneller und unkomplizierter durchführen zu können.

Sämtliche vom Reglement zur Veränderung freigegebenen Karosserieteile wurden unter Zuhilfenahme der Kompetenz von Ekkehard Zimmermann von DP (Design Plastic). Sie wurden jetzt erstmals aus superleichtem und hochfestem Kevlar gefertigt und brachten obendrein enorme aerodynamische Vorteile mit sich. Besonders auffällig waren die "Lippen" bzw. "Finnen" die auf den Außenkanten der Kotflügel entlang des Wagens liefen und dafür sorgten das die Luft kontrolliert über das Auto und möglichst direkt in die hinteren Lufteinlässe strömen sollte. Wie schon beim 935/77 wurde eine aufgesetzte Heckpartie über das Original-Heckfenster gestülpt, an welcher auch die Aufhängung des Heckspoilers Platz fand.

Für die Saison 1979 wurde lediglich ein K3 gebaut, zeigte aber durchweg seine Überlegenheit auf der Rennstrecke. So gewann dieser Wagen satte 11 von 12 Rennen zur DRM unter Klaus Ludwig und als "Sahnebonbon" obendrein noch das 24-Rennen von Le Mans als erster und einziger Gruppe 5-Wagen.
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #29 - 20.01.08 um 18:40:25
 
Ja, das war doch ein überraschendes Rennen 1979.
Die Protos sind alle verreckt (ja gut, ein Rondeau wurde 10., das lassen wir mal) Jacky Ickx wurde disqualifiziert.

Ich kram jetzt in meinem Gedächtnis rum und versuche mich, an die alte Sportschau oder das Sportstudio zu erinnern. Nee, muss Sportschau gewesen sein. Da ging es wohl auch um die Debatte, ob diese Trittbretter des 935 legal sind. Kremer hatte die, Moby Dick auch, die ersten 935 noch nicht. Ich glaube, Loos auch nicht.
Loos und Kremer verstanden sich ja prächtig. Höhö.
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #30 - 20.01.08 um 19:10:35
 
Zitat:
Ja, das war doch ein überraschendes Rennen 1979.
Die Protos sind alle verreckt (ja gut, ein Rondeau wurde 10., das lassen wir mal) Jacky Ickx wurde disqualifiziert.

...und Ludwig gewinnt mit 2 Drogenschmugglern als Co-Driver.
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« Zuletzt geändert: 20.01.08 um 19:10:51 von #23AJR »  
 
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #31 - 20.01.08 um 19:27:42
 
Als einen Versuch die Szenerie weiter zu beleben, mehr Hersteller anzulocken und das weltweite Interesse der Medien und Zuschauer noch stärker auf die Marken-WM zu ziehen entschied sich die FIA nun doch die Gruppen 5 und 6 für 1979 wieder zusammenzufassen in ein Championat. Das erste Rennen der Saison war wie fast eh und je das 24h-Rennen von Daytona, wo ein 935 aus der IMSA gewann, gefahren von Ongais/Haywood/Field. Obwohl der Wagen in den letzten Stunden kränkelte und 12 Minuten übel rauchend in die Box kroch schaffte es Ongais doch noch den Wagen erneut zu starten und als Sieger ins Ziel zu bringen. Le Mans wurde nach den exakt gleichen Regularien wie 1978 ausgetragen, was dem Rennen sehr zu Gute kam, denn durch diese Konstanz kam ein großes, buntgemischtes und hochkarätiges Feld zusammen. Wie nicht anders zu erwarten war die Gruppe 5 eine wahre Ansammlung von Porsche 935. Das Kremer-Team brachte drei Stück an den Start, der wichtigste natürlich der aus der DRM bekannte K3 unter Klaus Ludwig sowie Bill und Don Whittington. Die beiden letztgenannten Amerikaner waren sogenannte "Pay-Driver" und hatten sich die Plätze in dem Wagen erst wenige Stunden vor dem Rennen erkauft (eine sehr gute Investition der beiden, wie sich später herausstellen sollte). Die anderen beiden Kremer-935 waren hingegen von der Basis her reine Werks-Kunden-935, lediglich der von Minolta gesponsorte Wagen verfügte ebenfalls über das K3-Bodywork.

Georg Loos kam mit einem fulminanten Sieg am Nürburgring in der Tasche an die Sarthe und brachte zwei seiner "Standart"-Kunden-935 mit. Weitere 935 kamen vom Sekurit-Team (Edgar Dören/Dieter Schornstein/Götz von Tschirnhaus), Claude Haldi´s 935 mit stark veränderter Frontpartie und sehr fragwürdiger Legalität, sowie zwei französische 935 von Carlo Pietromarchi und ASA Cachia.
In der IMSA-Klasse starteten insgesamt sechs 935, allesamt reine Kunden-935, bis auf den Wagen des Team RENO, welches dem K3 nachempfundene Finnen auf den hinteren Kotflügeln aufwies. Teamchef und Fahrer Dick Barbour, definitiv vom Le Mans-Virus befallen, brachte nicht weniger als VIER 935 an den Start, allesamt brandneu, von Weissach direkt nach Le Mans! Der sechste IMSA-935 war der von Hawaiian Tropic gesponsorte Interscope-935, der erneut u.a. von Danny Ongais gesteuert wurde.

Das Rennen selbst war ein sehr merkwürdiges Event in mehrerlei Hinsicht. So war es nicht nur das erste und einzige mal in Le Mans das ein Grp 5-Auto gewann, nein, es war auch das langsamste Rennen in der Geschichte von Le Mans. Bedingt durch zeitweise sintflutartige Regenfälle und dadurch sogar Rennunterbrechungen konnte der siegreiche 935 nur eine Gesamtdistanz zurücklegen die geringer war als die eines jeden Rennens seit 1958!
Als nahezu alle Gruppe 6-Wagen ausgefallen, oder durch technische Gebrechen weit zurückgefallen waren, erbte der Kremer-K3 als das mit Abstand schnellste Grp 5-Auto die Führung in der elften Rennstunde. Dann, in der 22. Stunde stoppte plötzlich Don Whittington neben der Strecke mit einem Defekt an der Einspritzung. Es dauerte satte 1h 15min bis der völlig durchnässte Don den Wagen so weit flott gemacht hatte bis er ihn an die Boxen schleppen konnte. Schließlich konnte er aber dennoch weiterfahren und das Rennen mit sieben Runden Vorsprung auf Barbour/Stommelen/Newman (ebenfalls Porsche 935) gewinnen.

In Amerika gewann erneut Peter Gregg das IMSA-Championat in seinem Brumos-935 mit neun Gesamtsiegen bei 15 Rennen. Seine Konkurrenz bestand wie schon im Vorjahr aus einer wahren Armada von 935-Piloten, z.B. Ted Field, Charles Mendez, Don und Bill Whittington, Hurley Haywood und Danny Ongais, um nur einige zu nennen. Und es gab noch den immer schneller werdenden BMW 320i-Turbo von David Hobbs. Obwohl diverse, verschiedene Bodyworks zu sehen waren, waren im Grunde sämtliche IMSA-935 die käuflichen Kunden-935.
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« Zuletzt geändert: 20.01.08 um 20:11:13 von Norbert_Calenborn »  

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #32 - 20.01.08 um 21:00:14
 
Zitat:
....
Die Protos sind alle verreckt (ja gut, ein Rondeau wurde 10., das lassen wir mal) Jacky Ickx wurde disqualifiziert.

......


einer der Rondeau wurde sogar 5. Zwinkernd

#23AJR schrieb am 20.01.08 um 19:10:35:
...und Ludwig gewinnt mit 2 Drogenschmugglern als Co-Driver.


und "fast" hätte auch noch ein Schauspieler gewonnen Cool
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #33 - 02.02.08 um 18:22:20
 
und weil es so schön passt, ein Link zu nem ganzen Haufen 935-Bildern, falls es jemand noch nicht kennt:
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #34 - 03.02.08 um 15:48:19
 
Danke für den Link.  Smiley

Wunderschöne Bilder! Es sind sogar zwei Bilder (bis Seite 36) dabei, die Rolf Stommelen in seinem letzten Rennen zeigen.

Rudi

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #35 - 03.02.08 um 20:01:22
 
da hier vielleicht die gesamte 935er-Power vorhanden ist, mal ne Frage nebenbei.
1982 sind in LeMans mehrere Fahrzeuge (Joest replica, K3...) mit Motoren zwischen 2.7-2.8l gefahren. Was waren das denn für Motoren?
Meines wissens gab es so kleine Aggregate für den 935 überhaupt nicht und was mich noch mehr wundert der Fitzpatrick fuhr in der IMSA GT mit 3 liter  hä? hä? hä?
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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #36 - 03.02.08 um 22:48:29
 
hmmm, das ist allerdings sehr merkwürdig. Laut meinen Quellen wurden in den 935 folgende Motoren-Spezifikationen verwendet:

1976er 935: 2.856ccm (Bohrung x Hub: 92,8x70,4mm) mit 590 PS
1977er 935/77: 2856ccm (92,8x70,4mm) 630 PS
1977er 935/2 "Baby": 1425ccm (71,0x60,0mm) 370 PS
1978er 935/78 "Moby Dick": 3211ccm (95,7x74,4mm) 750 PS
1979er 935 K3: 2994ccm (95,0x70,4mm) 780 PS sowie 3162ccm (97,0x74,4mm) 800 PS

Ein 2,7-Liter-Motor oder gar ein 3,0-Liter-Motor ist mir gänzlich unbekannt. Wo werden die denn erwähnt?
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #37 - 06.02.08 um 09:24:40
 
wenn ich nicht so ein vergesslicher Schussel wäre, hätte ich mal einen Auszug aus meiner Porsche Motorenliste hier eingestellt, die ich vor einiger Zeit im Netz gefunden habe. Es ist zwar nicht auszuschließen das da auch Falschinformationen drin sind, jedoch scheint dieser sehr detailiert zu sein. Dort ist von mehreren 3.0l Motoren die Rede. Einen hast du ja bereits genannt (1979er 935 K3: 2994ccm (95,0x70,4mm) 780 PS)

Außerdem bestände gegebenfalls ja die Möglichkeit einen Porsche 956 Motor in einen 935er einzuflanzen, aber imho sind die 956er ja wassergekühlt, der 935 eingentlich luftgekühlt.
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Norbert_Calenborn
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #38 - 06.02.08 um 18:36:06
 
doomwarrior schrieb am 06.02.08 um 09:24:40:
Einen hast du ja bereits genannt (1979er 935 K3: 2994ccm (95,0x70,4mm) 780 PS)


Huuups, na sowas *grinst*... wie peinlich! Nicht ganz umsonst gibt es wohl bei der Bundeswehr diese ganz einfach zu merkende Grundregel für den Funkverkehr: "DENKEN-DRÜCKEN-SPRECHEN... und zwar in exakt dieser Reihenfolge!"

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #39 - 06.02.08 um 18:39:05
 
so mit dem Handy als erinnerungsstütze, hab ich das diesmal auch nicht vergessenl, mit dem durchschreiten der Wohnungstür:


                     930/71              3,0 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 934 (485 PS) K-Jetronic      
                       930/72              2,86 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (590 PS) E-Pumpe      
                       930/73              3,0 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 934 (535 PS) E-Pumpe      
                       930/74              3,0 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (535 PS) E-Pumpe      
                       930/75              4 Gang Renngetriebe für Typ 934 Turbo      
                       930/76              3,0 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (630 PS) E-Pumpe      
                       930/77              3,0 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Rallyemotor (Sauger 270 PS) E-Pumpe      
                       930/78              3,0 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (675 PS) E-Pumpe      
                       930/79              3,12 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (680 PS) E-Pumpe      
                       930/80              3,16 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (720 PS) E-Pumpe      
                       930/81              3,16 Liter 6 Zylinder Luftgekühlter Turbo Rennmotor für 935 (760 PS) E-Pumpe

wie gesagt auf einer Webseite gefunden, aber keine Ahnung mehr wo. Gleich mal gesicher =) den 930/81 hab ich allerdings anderswo her, ansonsten ist die Liste so original!
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #40 - 08.02.08 um 06:16:33
 
Kennt Ihr diese Seite:
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #41 - 08.02.08 um 11:12:51
 
Die Bücher von John Starkey sind ganz nett, haben aber fast alle auch gravierende Fehler. Als Erinnerung an alten Zeiten sind die geeignet, als Basis für historisch akurate Diskussionen nur bedingt nutzbar.
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Graubi
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #42 - 21.05.08 um 12:29:57
 
Hallo Norbert, unbescheidene Anfrage: "Hast Du denn schon was Neues geschrieben?"
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #43 - 25.05.08 um 11:33:48
 
doomwarrior schrieb am 03.02.08 um 20:01:22:
da hier vielleicht die gesamte 935er-Power vorhanden ist, mal ne Frage nebenbei.
1982 sind in LeMans mehrere Fahrzeuge (Joest replica, K3...) mit Motoren zwischen 2.7-2.8l gefahren. Was waren das denn für Motoren?
Meines wissens gab es so kleine Aggregate für den 935 überhaupt nicht und was mich noch mehr wundert der Fitzpatrick fuhr in der IMSA GT mit 3 liter  hä? hä? hä?


Ich habe hier eine Auflistung aus Auto-Jahr 1982. Da werden die LM-Teilnehmer genannt, mit Hubraum. Bei den Turbos ist allerdings der Turbo-Multiplikator inbegriffen, ich meine, das wäre 1,4.
Danach ergibt sich (zuierst die angegebene Zahl, dann der durch 1,4 dividierte reale Hubraum):

Nr. 64 Kremer K 3, Gr. 5, Sprowls/Contreras/Dören: 3982 = 2844
Nr. 60 Kremer K 3, Gr. 5, Cooper/Smith/Bourgoignie: 4370 = 3121
Nr. 79 Porsche 935, Gr. IGTX, Fitzpatrick/Hobbs: 3747 = 2676
Nr. 75 Porsche 935, Gr. 5, Haldi/Teran/Hesnault: 4192 = 2994
Nr. 76 Kremer K 3, Gr. IGTX, Akin/Cowart/Miller: 3920 = 2800
Nr. 78 Kremer K 3, Gr. IGTX, Snobeck/Servanin/Metge: 3920 = 2800
Nr. 77 Kremer K 3, Gr. IGTX, Verney/Garretson/Ratcliff: 3920 = 2800

Ja. Das sind zum Teil schon merkwürdige Zahlen...
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #44 - 18.11.08 um 20:06:17
 
Darf denn in der tristen, rennlosen Zeit mit einer Fortsetzung der Geschichte gerechnet werden?



(uiiii --- mystische Porschezahl bei meiner Anzahl an Beiträgen Durchgedreht)
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« Zuletzt geändert: 18.11.08 um 20:07:25 von Graubi »  

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #45 - 18.11.08 um 22:39:19
 
Hallo ich wollte fragen ob jemand "GT Legends" ür de Computer besitzt denn dafür gibt es bei Media Dateien und klickbare Links in Beiträgen und Signaturen sind nur für registrierte Mitglieder verfügbar!!  Du musst Dich Einloggen einen schönen Porsche 935 mod mit dem man über die Rennstrecken fahren kann. Zwinkernd
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« Zuletzt geändert: 20.11.08 um 20:58:24 von RACE FAN »  

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #46 - 19.11.08 um 00:04:39
 
Graubi schrieb am 18.11.08 um 20:06:17:
(uiiii --- mystische Porschezahl bei meiner Anzahl an Beiträgen Durchgedreht)


Hehe. sowas fällt mir auch immer sofort auf.  Laut lachend

Rudi

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #47 - 23.11.08 um 23:38:45
 
Graubi schrieb am 18.11.08 um 20:06:17:
Darf denn in der tristen, rennlosen Zeit mit einer Fortsetzung der Geschichte gerechnet werden?



(uiiii --- mystische Porschezahl bei meiner Anzahl an Beiträgen Durchgedreht)




nach schier endlosen Wochen/Monaten habe ich jetzt nochmal die Zeit gefunden um hier hereinzuschauen. Bisher habe ich meine ohnehin schon dünn bemessene Freizeit damit verbracht eine Yamaha SR 500 kennenzulernen und selbige in einen feisten Café Racer im 60er-Jahre-Stil umzubauen und zu fahren. Doch nun sind nur noch ein paar "Kleinigkeiten" wie Motorwechsel u.ä. zu vollbringen und dann geht´s hier auf jeden Fall weiter. Der erste Schnee ist da und was könnte da passender sein als die 935-Story zu vollenden? Zwinkernd  Und wenn das bis zum Jahresende vollbracht ist (so hoffe ich) steht noch ein weiteres, wenn auch bedeutend kürzeres Schmankerl ins Haus. Ich würde euch nämlich nur zu gerne von einem atemberaubenden Projekt von Hans Heyer berichten, welcher seinerzeit mit einem Eigenbau auf Basis des Mercedes 500 SL in die Porsche-Phalanx in der Gruppe 5 einbrechen wollte... bis er durch ein sehr vehementes VETO aus Sindelfingen gestoppt wurde... sehr schade eigentlich, aber wie es dazu kam und was dahintersteckte erzähle ich euch wahrscheinlich im nächsten Jahr Zwinkernd
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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #48 - 24.11.08 um 00:26:22
 
Norbert_Calenborn schrieb am 23.11.08 um 23:38:45:
... Ich würde euch nämlich nur zu gerne von einem atemberaubenden Projekt von Hans Heyer berichten, welcher seinerzeit mit einem Eigenbau auf Basis des Mercedes 500 SL in die Porsche-Phalanx in der Gruppe 5 einbrechen wollte... bis er durch ein sehr vehementes VETO aus Sindelfingen gestoppt wurde... sehr schade eigentlich, aber wie es dazu kam und was dahintersteckte erzähle ich euch wahrscheinlich im nächsten Jahr Zwinkernd


Kann es sein, daß der gerade verkauft wird?

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Re: Porsche 935 - Die Geschichte eines Champions
Antwort #49 - 25.11.08 um 15:31:59
 
Ich geh´ kaputt, tatsächlich! Welch´ Überraschung! Na gut, dann habt ihr ja wenigstens schonmal ein Bild (bzw. drei Bilder) von dem Wagen der so in der Form keinen einzigen Rennkilometer hat fahren können.
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