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Liebe Kollegen, nachdem ich mich hier seit längerer Zeit "nur" als stiller Beobachter aufgehalten habe - was ich eigentlich auch für die Zukunft bevorzuge - möchte ich aus gegebenem Anlass doch ein paar Punkte zum Endurance Wochenende der INTERSERIE anmerken:
- Ich stand und stehe Endurance Rennen für und mit Sportprototypen überaus positiv gegenüber, wenn sie professionell vorbereitet und organisiert sind. Denn dadurch kann sich für uns als Rennwagenhersteller und -vermieter bzw. Betreuer von Kundenfahrzeugen nur ein zusätzlicher Markt ergeben.
- Seitens PRC habe ich immer "nur" vom möglichen Einsatz von 2 Fahrzeugen mit 3 Fahrern beim INTERSERIE Endurance Rennen gesprochen. Mehr Interessenten bzw. potentielle Fahrzeuge gab bzw. gibt es derzeit in unserem Team nicht! Voraussetzung dafür war jedoch, dass es ein entsprechendes Starterfeld gibt und die Rahmenbedingungen stimmen. Auf Grund der Terminwahl und einiger (negativer) Rückmeldungen seitens diverser anderer Teams bezüglich ihrer Teilnahme habe ich aber bereits frühzeitig für die Veranstaltung auf dem Lausitzring abgesagt.
- Generell möchte ich als Promotor einer Rennserie zur Idee "Endurance Rennen" anmerken, dass es bereits sehr schwierig ist ausreichend Teams bzw. Fahrer zu finden, die sich eine Teilnahme an Sprintrennen leisten können. Wenn dann ein Endurance Rennen relativ spät in der Saison terminisiert wird, birgt das natürlich das Risiko, dass die Teams / Fahrer ihr (oft knappes) Budget schon sehr genau verplant haben. Speziell für kleinere Teams ist es sehr schwer so einfach "zwischendurch" einmal ein Endurance Rennen zu fahren, da der Finanz- und Ressourcenaufwand dafür doch beträchtlich ist.
- Aus meiner Sicht wäre das Potential für eine kleine Endurance Serie im Deutschen bzw. zentraleuropäischen Raum vielleicht gegeben. Dazu ist aber wie gesagt eine professionelle und längerfristige Vorbereitung notwendig, um unliebsame Terminüberschneidungen bzw. zu knappe Termine vor oder nach Meisterschaftsläufen der "Kernserien" (z.B. SSC, GTP usw.) zu vermeiden. Denn nur dann kann es gelingen ausreichend Teams / Fahrer für eine Teilnahme zu motivieren.
- Ich hoffe, dass durch das bescheidene Teilnehmerfeld nicht zu viele negative Emotionen (bei Zuschauern, Rennstreckenbetreibern, Teams / Fahrern usw.) entstanden sind! Denn das hätte sich der einst so glorreiche Name "INTERSERIE" nicht verdient, wenngleich ich als Kooperationspartner der "INTERSERIE" mit der von uns organisierten Sports Car Challenge, die aktuelle Situation doch mit einiger Skepsis und Sorge im Hinblick auf die Saison 2005 betrachte. So erscheint es mir doch wichtig hier klar zwischen den in Kooperation ausgetragenen Sprintrennen und den von der INTERSERIE-Organisation alleine ausgetragenen Endurance Rennen zu unterscheiden. Denn gerade gegenüber Sponsoren, Rennstreckenbetreibern und Teams bzw. Fahrern muss der Unterschied zwischen den beiden unterschiedlichen Organisationsformen klar und deutlich zum Ausdruck kommen.
Abschließend hoffe ich, als Fan und möglicher wirtschaftlicher Nutznießer von Endurance Rennen, dass diese Art von Rennen eine Zukunft hat.
In diesem Sinne ziehe ich mich wieder in meine "stille" Beobachterrolle zurück ...
Walter Pedrazza, PRC
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